Marktplätze spielen eine zentrale Rolle im E-Commerce und bieten sowohl KäuferInnen als auch HändlerInnen zahlreiche Vorteile. Sie sind Vermittler zwischen verschiedenen Anbietern und KundInnen. Plattformen wie Amazon, OTTO, Zalando und eBay ermöglichen es Retailern, eine breite Zielgruppe auch abseits der eigenen Website zu erreichen, was die Reichweite und Sichtbarkeit von Produkten erheblich erhöht. Doch es gibt auch Nachteile aus Sicht von HändlerInnen – denn Kundenbeziehungen und Kundendaten liegen in der Hand des Online-Marktplatzes, auch für das Branding oder Erklärungen zu Produkten bleibt wenig Platz. Konkurrenzdruck und Preiskampf, der auf die Margen drückt, ist keine Seltenheit.
Ein Entschluss für den Verkauf über Marktplatz-Plattformen sollte deshalb gut durchdacht und von verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Dabei hilft Euch dieser Guide mit vielen Beispielen und weiterführenden Tipps.
Willkommen in der faszinierenden Welt der Online-Marktplätze! Auf Marktplätzen entdecken die NutzerInnen Produkte und Dienstleistungen aus aller Welt bequem von zu Hause aus. Marktplatz-Plattformen wie Amazon, eBay, Zalando, Otto und Etsy bieten eine riesige Auswahl an Artikeln, von Elektronik über Mode bis hin zu handgefertigten Unikaten. Sie verbinden KäuferInnen und VerkäuferInnen auf einer globalen Plattform und bieten dabei meist sichere Zahlungsmethoden und Käuferschutz.
Ein Marktplatz im E-Commerce ist eine Online-Plattform, auf der verschiedene HänderInnen ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten können. So können die NutzerInnen eine Vielzahl von Angeboten an einem Ort vergleichen und kaufen. Für HändlerInnen bietet ein Online-Marktplatz eine große Reichweite und den Zugang zu einer breiten Kundenbasis. Die Bedeutung von Marktplätzen im E-Commerce liegt in der Möglichkeit, den Kaufprozess zu vereinfachen, Vertrauen zu schaffen und sowohl KäuferInnen als auch VerkäuferInnen Zeit und Kosten zu sparen. So sind sie ein zentraler Bestandteil des modernen Onlinehandels geworden.
Bei einem Online-Shop betreibt ein einzelnes Unternehmen die Plattform und verkauft die Produkte direkt an die KäuferInnen. Es gibt sowohl B2C (Business to Consumer) als auch B2B (Business to Business) E-Commerce Shops. Ist das Unternehmen gleichzeitig auch Hersteller der Produkte und verkauft diese an die KundInnen, dann handelt es sich um ein D2C (Direct to Consumer) E-Commerce Modell. Über den Online-Shop haben HändlerInnen eine direkte Beziehung zu ihren NutzerInnen, was oft zu einem konsistenteren Einkaufserlebnis führt.
Auf einem Marktplatz hingegen bieten verschiedene HändlerInnen ihre Produkte über eine Plattform an. Die Auswahl ist meist größer, da viele Unternehmen ihre Waren anbieten, aber die Qualität und der Service können variieren. Marktplätze wie Amazon oder eBay bieten oft zusätzliche Dienstleistungen wie Käuferschutz, während traditionelle Online-Shops eher mit personalisiertem Kundenservices punkten.
Es gibt viele bekannte Online-Marktplätze, die sich jeweils durch ihre speziellen Eigenschaften auszeichnen. Jeder dieser Marktplätze hat seine eigenen Stärken, sodass Du als HändlerIn je nach Bedarf den passenden auswählen kannst.
Amazon ist der unangefochtene Riese im E-Commerce. Gegründet 1994 von Jeff Bezos, hat sich das Unternehmen von einem einfachen Online-Buchladen zu einer globalen Plattform entwickelt, die so ziemlich alles verkauft – von Elektronik über Kleidung bis hin zu Lebensmitteln. Mit seinem riesigen Sortiment, schnellen Lieferzeiten und Self-Service-Funktionen für die KäuferInnen hat Amazon die Art und Weise des Einkaufens revolutioniert.
Mit Millionen von NutzerInnen bietet Amazon sicherlich Zugang zur größten Kundenbasis. Das kann besonders kleineren HändlerInnen helfen, schnell eine größere Zielgruppe zu erreichen. Mit Fulfillment by Amazon bietet die E-Commerce Plattform außerdem gleich passende Versandlösungen.
Video-Tipp
Die Dynamik der neuen Marktplatz-Welt aus Sicht von Amazon und Kaufland. Darüber haben Gerald Schönbucher (CEO | Kaufland E-Commerce) und Markus Schöberl (Director Amazon Marketplace DE | Amazon) auf der K5 2024 mit Jochen Krisch (Herausgeber | Exciting Commerce) gesprochen.
Gegründet 1995 von Pierre Omidyar, war eBay das erste Online-Auktionshaus. Mittlerweile ist das Unternehmen aber nicht mehr nur Auktionshaus, sondern ein Marktplatz, auf dem nicht nur gebrauchte, sondern auch Neuware angeboten wird – von seltenen Sammlerstücken bis hin zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen. Indem KäuferInnen und HändlerInnen durch Bewertungen und Feedback-Systeme geschützt werden, fördert eBay Vertrauen und Transparenz auf der Plattform.
In einem aktuellen Interview hat uns Dr. Saskia Meier-Andrae, General Manager bei eBay Deutschland, tiefergehende Insights zu eBays Strategie und Geschäftsmodell gegeben. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!
Hör-Tipp
In Folge 43 des FEMALE in RETAIL Podcasts spricht Jenny Schmaler von eBay Deutschland über die Circular Economy bei eBay.
Zalando ist eine der führenden Modeplattformen im E-Commerce und bietet eine riesige Auswahl an Kleidung, Schuhen und Accessoires. 2008 von David Schneider und Robert Gentz gegründet, hat sich Zalando schnell zu einem beliebten Online-Shop entwickelt, der in über 20 europäischen Ländern aktiv ist. Die Plattform zeichnet sich durch ein breites Sortiment, von High-End-Designermarken bis hin zu erschwinglichen Labels aus. Dank benutzerfreundlicher Website und App, schneller Lieferung und kostenlosem Rückversand ist das Einkaufen hier besonders bequem.
OTTO hat sich von einem traditionellen Versandhaus zu einem der führenden Online-Marktplätze Europas entwickelt. Ursprünglich bekannt für seinen Katalog, hat OTTO den digitalen Wandel erfolgreich gemeistert. Heute bietet die Plattform eine riesige Auswahl an Produkten von Mode über Elektronik bis hin zu Möbeln. Mit innovativen Technologien und einem benutzerfreundlichen Design sorgt OTTO für ein nahtloses Einkaufserlebnis. Gleichzeitig legt das Unternehmen großen Wert auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.
Video-Tipp
Transform or Die!? Auf der K5 gab es 2023 von Sebastian Klauke (Member of the Executive Board | Otto Group) spannende Insights über die digitale Transformation der Otto Group.
Als Teil der renommierten Schwarz-Gruppe und eigentlich bekannt für die Supermarkt-Kette Kaufland, bietet der Marktplatz eine breite Produktpalette, von Elektronik über Haushaltswaren bis hin zu Modeartikeln und hat sich zu einer ernstzunehmenden E-Commerce-Plattform in Deutschland entwickelt. Aber auch bei Kaufland schreitet die internationale Expansion voran – in der Tschechischen Republik und der Slowakei gehört Kaufland schon jetzt zu den Top 3 Online-Marktplätzen.
About You wurde von Tarek Müller, Hannes Wiese und Sebastian Betz 2014 gegründet. Das Ziel: Das Einkaufserlebnis besonders für die Generation Y und Z zu verbessern. Die Fashion-Plattform legt besonders viel Wert auf eine inspirierende und vor allem personalisierte Kauferfahrung. KäuferInnen in 28 europäischen Märkten können auf About You aus mehr als 4.000 Marken wählen – über die Website oder die App, die schon ein Jahr nach Gründung der Fashion-Plattform zu einer der am häufigsten heruntergeladenen Apps wurde. Dieser erfolg wurde gekrönt, als About You 2018 zu Hamburgs erstem Unicorn wurde, gefolgt vom Börsengang der About You Group 2021.
Neben Influencer-Brands wie LeGer und D2C Marken wie Edited richtet sich die About You Gruppe mit der Scayle Commerce Engine auch an B2B-KundInnen. Die Software-as-a-Service (SaaS) Lösung ist für über 200 Online-Shops das technische Rückgrat.
Im globalen E-Commerce spielen auch zunehmend asiatische Marktplätze eine wichtige Rolle. Vorreiter war sicherlich Alibaba/AliExpress, doch es drängen immer weitere Player auf den Markt: Die neuesten Plattformen, die für Aufsehen und durchaus auch Besorgnis sorgen, sind Temu und SHEIN. Erfolgreich sind sie vor allem auf Grund der wahnsinnig niedrigen Preise. Besonders bei den asiatischen Plattformen ist ihre starke Ausrichtung auf Mobile Commerce und die Integration in soziale Netzwerke wie WeChat und Co. Auch sind diese Plattformen Vorreiter in der Verbindung von Social Commerce und Live Streaming sowie der Einbindung von Gamification-Elementen, um NutzerInnen möglichst oft auf die Plattform zu bringen und sie dort sehr lange zu halten.
Auf die extrem günstigen Preise und den wachsenden Einfluss von Temu, SHEIN und Co. hat auch Amazon bereits reagiert und eine neue Sparte an Produkten angekündigt, die direkt aus China an die KäuferInnnen in den USA geliefert werden.
Das Marktplatz-Business wird natürlich dominiert von den Giganten wie Amazon, eBay und Co. Aber laut dem "Marketplace and Dropship Index" von Mirakl gewinnen spezialisierte Plattform-Modelle im E-Commerce zunehmend an Bedeutung. Besonders im Bereich Sportartikel (+74%) und Elektronik (+63%) wuchsen die Marktplatz-Plattformen stark. Auch die KäuferInnen bevorzugen die Spezialisten - laut Studie würden 70% der KundInnnen eher bei spezialisierten HändlerInnen einkaufen.
Video-Tipp
Auf einem spannenden Panel beleuchten Dominik Dommick (CEO | Payback), Dr. Saskia Meier-Andrae (General Manager | eBay Deutschland), David Schröder (COO | Zalando), Klemens Skibicki (Professor für Marketing und Marktforschung) gemeinsam mit Joel Kaczmarek (Herausgeber | Digital Kompakt) die Strategien der Big Player aus Asien. Zudem sprechen sie darüber, wie Künstliche Intelligenz bei eBay und Zalando zum Einsatz kommt.
Online-Marktplätze sind in den letzten Jahren zu einer unverzichtbaren Verkaufsplattform für viele Unternehmen geworden. Sie bieten zahlreiche Vorteile, die sowohl kleinen als auch großen HändlerInnen helfen, ihre Reichweite zu vergrößern und die Verkäufe zu steigern.
Einer der größten Vorteile von Online-Marktplätzen ist ihre enorme Reichweite. Plattformen wie Amazon, eBay und Alibaba ziehen täglich Millionen von Besuchern – eine riesige potenzielle Kundenbasis. Das kann besonders für kleinere Unternehmen von Vorteil sein, die Schwierigkeiten haben, über eigene Kanäle dieselbe Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber auch große Unternehmen profitieren: Durch die Präsenz auf etablierten Marktplätzen steigern sie ihre Bekanntheit und erschließen neue Marktpotenziale.
Online-Marktplätze bieten viele Marketing- und Werbemöglichkeiten, um die Sichtbarkeit der Produkte zu erhöhen. Dazu gehören zum Beispiel gesponserte Anzeigen, Rabattaktionen und Empfehlungsprogramme. So können HändlerInnen direkt auf bestimmte Zielgruppen abzielen und ihre Produkte effizient bewerben.
Viele Online-Marktplätze haben umfassende Dienstleistungen – zum Beispiel integrierte Zahlungssysteme, die sichere Transaktionen gewährleisten, sowie Logistik- und Versandlösungen. Programme wie "Fulfillment by Amazon" (FBA) übernehmen den gesamten Versandprozess, einschließlich Lagerung, Verpackung und Lieferung der Produkte.
E-Commerce Marktplätze bieten in der Regel auch umfassenden Kundensupport und haben standardisierte Rückgabebedingungen und -prozesse. So verwalten HändlerInnen ihre Retouren effizienter und punkten mit einem gut organisierten Kundenservice.
Einige Marktplatz-Plattformen haben eine globale Reichweite und unterstützen verschiedene Sprachen und Währungen. Das erleichtert VerkäuferInnen, ihre Produkte in verschiedenen Ländern anzubieten, ohne separate regionale Online-Shops zu betreiben. Zudem kümmern sich viele Marktplätze um internationale Versand- und Zollabwicklungen, was den Zugang zu neuen Märkten noch einmal deutlich vereinfacht.
Du interessierst Dich für weitere Marktplatz-Modelle und Werbeformen?
Dann hör doch in folgende Podcastfolgen rein:
Refurbed: Das Amazon der Kreislaufwirtschaft
OBI First Media Group: Triple Win dank Retail Media
Retail Media goes Luxury: Breuningers Retail Media Network
Als VerkäuferIn auf Marktplätzen stehst Du allerdings auch vor verschiedenen Herausforderungen und Risiken. Hoher Wettbewerb, geringere Margen, harte Richtlinien und die Abhängigkeit von der E-Commerce Plattform sind nur ein paar der Herausforderungen, die beim Verkauf über Marktplätze zu beachten sind.
Online-Marktplätze sind oft sehr wettbewerbsintensiv. VerkäuferInnen stehen in direkter Konkurrenz zu vielen anderen Anbietern mit ähnlichen oder identischen Produkten. Dieser Preiswettbewerb drückt natürlich auf die Margen. Genauso ist auch der Kampf um Sichtbarkeit innerhalb der Plattform hoch. HändlerInnen müssen meist in zusätzliche Werbung investieren, um aufzufallen. Besonders für kleinere HändlerInnen mit wenig Budget kann es schwierig sein, sich gegen etablierte Marken durchzusetzen.
Verkäufer sind stark von den Bedingungen und Richtlinien des Marktplatzes abhängig. Änderungen in den Nutzungsbedingungen, Gebührenstrukturen oder Suchalgorithmen können erhebliche Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb und die Profitabilität haben. Zudem besteht das Risiko, dass ein Konto gesperrt oder eingeschränkt wird, was zu einem plötzlichen Umsatzverlust führen kann.
Ein wesentlicher Nachteil beim Verkauf auf Online-Marktplätzen sind die zusätzlichen Kosten. Diese können in Form von Listing-Gebühren, Verkaufsprovisionen und Werbekosten anfallen. Je nach Marktplatz und Produktkategorie können diese Kosten erheblich sein und die Gewinnmargen schmälern. Besonders problematisch wird dies, wenn Plattformen zusätzliche Gebühren für Premium-Services oder den Zugang zu bestimmten Marketingtools erheben.
Eine weitere Herausforderung für HändlerInnen auf Online-Marktplätzen ist die begrenzte Möglichkeit zur Markenbildung. Die meisten Marktplätze legen den Fokus auf die Plattform selbst und nicht auf die individuellen VerkäuferInnen. So wird es schwierig, eine eigene Marke aufzubauen und zu stärken. Zudem bieten E-Commerce Marktplätze oft nur einen eingeschränkten Zugang zu Kundendaten. Direkte Kundenbeziehungen zu pflegen und personalisierte Marketingmaßnahmen rücken da in weite Ferne.
Hör-Tipp
Alle diese Nachteile bewegen HändlerInnen dazu, gar nicht erst auf Marktplätzen zu verkaufen oder zumindest keinen großen Fokus darauf zu legen. Auf der K5 2024 haben genau das Daniela Sichting (Founder & CEO | Super Streusel), Anne Köhler (Chief E-Com Officer | GREENFORCE) und Karolin Handschuh (CEO | missforty Germany) mit Marcel Brindöpke (Co-Founder | heyConnect) diskutiert. Das Panel gibt es sowohl als Podcast, als auch als Video in der K5 Mediathek.
Um auf Marktplätzen erfolgreich zu verkaufen, solltest du einige bewährte Strategien anwenden.
Wie man das Marktplatz-Game richtig spielt
Das hat Johannes von Roth-Bandick (Chief Digital Officer | TB International) auf der DEEP DIVE Stage der K5 2024 gezeigt.
Um Deine Verkaufszahlen zu steigern, ist es essentiell, sowohl die Produktbeschreibungen als auch die Bilder zu optimieren. Achte darauf, dass Deine Beschreibungen klar, präzise und ansprechend sind. Verwende Keywords, die potenzielle Kunden bei der Suche verwenden könnten, und hebe die wichtigsten USPs und Vorteile des Produkts hervor. Auch die Bilder sollten hochqualitativ sein und das Produkt aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen. Nutze zusätzlich Detailaufnahmen, um den KundInnen ein umfassendes Bild zu bieten. So erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich für Dein Produkt entscheiden.
Um auf Marktplätzen erfolgreich zu sein, ist der Einsatz von speziellen Tools und Analysen unerlässlich. Diese Werkzeuge helfen Dir, Markttrends zu erkennen, Wettbewerber zu analysieren und Deine Verkaufsstrategien zu optimieren. Tools wie Keyword-Analysen zeigen Dir, welche Begriffe die NutzerInnen verwenden, um nach Deinen Produkten zu suchen. Verkaufsanalysen bieten Dir Einblicke in Deine Performance. So kannst Du datenbasierte Entscheidungen treffen. Mit Preisüberwachungs-Tools, setzt Du wettbewerbsfähige Preise.
Eine effiziente Logistik ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Schnelle und zuverlässige Lieferungen, kombiniert mit klaren Rückgaberichtlinien, erhöhen die Kundenzufriedenheit und fördern positive Bewertungen. Viele Plattformen wie z.B. Amazon haben sehr strenge Anforderungen an das Fulfillment und auch an die Abwicklung von Retouren. Du solltest überlegen, ob es sich lohnt, eher die Fulfillment-Dienstleistungen des Marktplatzes in Anspruch zu nehmen, um den Versandprozess zu optimieren.
Hör-Tipp
Der Marktplatz-Experte Holger Kolbinger (Founder und CEO | concept K.) gibt im Commerce Cast mit Host Marcel Brindöpke Einblicke in die Welt der Online-Marktplätze, betont die Bedeutung von effektiven Teams aus Marktplatzmanagern und Marketingstrategen und teilt Erkenntnisse zur Steigerung der Verkaufsfähigkeit von Produkten.
Die Zukunft der E-Commerce-Marktplätze verspricht spannend zu werden. Mit Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen werden noch tiefer personalisierte Einkaufserlebnisse möglich, indem sie das Kaufverhalten analysieren und maßgeschneiderte Empfehlungen geben. Mit Augmented Reality (AR) können Produkte virtuell ausprobiert werden. Retail Media als eigene Werbeform wird sicherlich weiter ausgebaut – das solltest Du weiter beobachten. Der Einsatz von Blockchain-Technologien erhöht die Sicherheit und Transparenz von Transaktionen. Nicht zu vergessen: Nachhaltigkeit. Immer mehr Marktplätze integrieren schon jetzt Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsmodelle und der Bedarf und ihre Bedeutung werden weiter steigen.
Marktplätze im E-Commerce haben sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Als VerkäuferIn solltest du stets den Markt im Auge behalten und flexibel auf Veränderungen reagieren. Nutze digitale E-Commerce Plattformen, um Deine Reichweite zu erhöhen – genau dort, wo sich Deine Zielgruppe befindet. Mit kontinuierlicher Weiterbildung und vor allem durch den Austausch mit anderen MarktteilnehmerInnen, stärkst Du Deine Position und wirst langfristig erfolgreich.
E-Commerce-Marktplätze bieten zahlreiche Vorteile für VerkäuferInnen, darunter eine hohe Reichweite durch Zugang zu einer großen Nutzerbasis. Online-HändlerInnen profitieren von integrierten Zahlungs- und Logistiklösungen. Zusätzlich bieten viele Marktplätze Marketing- und Werbemöglichkeiten, um die Sichtbarkeit der Produkte zu erhöhen. Marktplätze erleichtern die Internationalisierung, da sie einen Zugang zu globalen Märkten ermöglichen und rechtliche sowie logistische Barrieren senken.
Es gibt mehrere Arten von E-Commerce-Marktplätzen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse und Geschäftsmodelle ausgerichtet sind. Auf B2C (Business-to-Consumer) Marktplätzen, wie Amazon und Zalando verkaufen Unternehmen direkt an VerbraucherInnen. B2B (Business-to-Business) Plattformen, wie Alibaba, richten sich an den Handel zwischen Unternehmen. Auf C2C (Consumer-to-Consumer) Marktplätzen verkaufen Privatpersonen ihre Produkte. Zudem gibt es spezialisierte Marktplätze, die sich auf bestimmte Nischen oder Produktkategorien konzentrieren.
Die Gebühren und Kosten beim Verkauf auf E-Commerce-Marktplätzen variieren je nach Plattform und Geschäftsmodell. Typische Kosten umfassen Listing-Gebühren für das Einstellen von Produkten, Verkaufsprovisionen auf den Verkaufspreis, und Versandkosten, sofern diese nicht von KäuferInnen übernommen werden. Einige Marktplätze bieten Premium-Services wie zusätzliche Werbemöglichkeiten oder verbesserte Logistiklösungen, die weitere Kosten verursachen können.
Die Wahl des richtigen E-Commerce-Marktplatzes hängt von verschiedenen Faktoren ab. Berücksichtige Deine Zielgruppe und ob sie auf einem bestimmten Marktplatz stark vertreten ist. Achte darauf, welche Deiner Produkte für welchen Marktplatz geeignet sind. Prüfe die Gebührenstruktur und Logistikangebote/-vorgaben des Marktplatzes. Und natürlich solltest Du auch die Reichweite und das Marketingpotential der Plattform bewerten.
Eine der größten Herausforderungen ist die Abhängigkeit von der Plattform, was bedeutet, dass Änderungen in den Nutzungsbedingungen oder Algorithmen erhebliche Auswirkungen auf Dein Business haben können. Genauso verhält es sich mit Gebühren. Zudem herrscht ein starker Konkurrenzdruck, da viele VerkäuferInnen ähnliche Produkte anbieten. Der eingeschränkte Zugang zu Kundendaten erschwert die Kundenbindung.
Erstelle detaillierte und ansprechende Produktbeschreibungen. Achte dabei auch auf SEO-Strategien, um die Sichtbarkeit Ihrer Produkte in den Suchergebnissen des Marktplatzes zu verbessern. Verwende hochwertige Bilder und Videos, um Deine Produkte attraktiv zu präsentieren. Achte auf wettbewerbsfähige Preise, um KäuferInnen anzulocken. Nutze die Marketing- und Werbeoptionen des Marktplatzes, wie gesponserte Produkte oder Rabattaktionen.