Lesedauer: 3 Minuten
Im Dezember 2022 hat das IFH Köln seinen jährlichen Branchenreport zum Onlinehandel veröffentlicht. Für diesen ‘Branchenreport Onlinehandel 2022’ wurden Daten von über 1000 online agierenden B2C-Händlern analysiert. Im Zentrum stehen dabei zwei Fragen: wo steht der Onlinehandel nach dem Rückgang der Pandemie? Und womit können Onlinehändler in den kommenden Jahren rechnen?
Die Rückkehr der Normalität
Denn die Jahre 2020 und 2021 haben den E-Commerce völlig auf den Kopf gestellt. Player in allen Branchen wurden von beispiellosem Hyperwachstum und schlagartig steigenden Umsätzen überrascht. Allein in Deutschland betrug der Umsatz im Onlinehandel 2021 rund 100 Milliarden Euro, eine Steigerung von 19% im Vergleich zum Vorjahr. Und selbst traditionell stationäre Sparten des Handels, wie z.B. Home and Living oder der Lebensmittelhandel, eroberten den E-Commerce. Tatsächlich verzeichneten in einigen Branchen die Onlinehändler mit einem ursprünglich stationären Ansatz ein deutlich stärkeres Wachstum als rein digitale Player. In Home and Living lag die Differenz bspw. bei 22%.
Doch der Branchenreport Onlinehandel 2022 zeigt, dass diese Zahlen nicht gehalten werden können. Erstmals seit den Rekordjahren ist ein Umsatzminus von bis zu – 6% nicht auszuschließen. Dabei liegt die Umsatzprognose des Branchenreports für den E-Commerce 2022 nach wie vor zwischen 96 und 103 Milliarden Euro. Diese Zahlen spiegeln vor allem eins wider: dem digitalen Siegeszug zum Trotz wird der stationäre Handel (noch) genutzt und die Umsätze im E-Commerce kehren zu präpidemischen Verhältnissen zurück.
Diese Entwicklung lässt sich allerdings nicht branchenübergreifend ausmachen, wie der Branchenreport Onlinehandel 2022 darlegt. Die Home and Living Branche muss 2022 mit einem Negativwachstum von -12% bis -5% rechnen, die Fashionindustrie mit einem Negativwachstum von bis zu -3%. Die FMCG-Sparte hingegen wird das Jahr mit einem positiven Wachstum von 4% bis 12% abschließen.
In Zukunft lieber ausgeglichen
Der Blick in die Zukunft ist dennoch ein angenehmer, auch das macht der Branchenreport Onlinehandel 2022 deutlich. Immerhin bedeuten die Zahlen des Jahres 2022 zwar keine Fortsetzung der Rekorde von 2020 und 2021, sehr wohl aber eine Anknüpfung an das erfolgreiche Jahr 2019. Der damalige Jahresumsatz des E-Commerce von rund 73 Milliarden Euro setzte neue Maßstäbe.
Und von ebendiesen müssen zahlreiche Branchen des Onlinehandels auch für die kommenden Jahre ausgehen. Der Branchenreport Onlinehandel 2022 präsentiert daher Prognosen für drei realistische Szenarien, die zunehmende Dynamik, den aktuellen Trend sowie die abnehmende Dynamik. Diese zeigen: im besten Fall kommt der E-Commerce mit einem Wachstum von über 10% p.a. auf einen jährlichen Umsatz von 150 Milliarden Euro im Jahr 2026.
Wie der Branchenreport zum Jahr 2022 zeigt, wird also die nahe Zukunft des E-Commerce nicht mehr von Hyperwachstum, aber dennoch von steigenden Umsätzen geprägt sein. Denn die Zukunft ist auch, aber vielleicht nicht nur, digital.
Du möchtest den ganzen Branchenreport Onlinehandel 2022 des IFH Köln lesen? Dann kannst Du ihn hier erwerben. Schau doch mal rein!
Von Katrin Grieser