Die 11. K5 FUTURE RETAIL CONFERENCE war ein voller Erfolg. Ganz nach dem Motto #learnfromthebest #meetthebest #bethebest haben sich am 20. und 21. Juni 2023 Besucher, Aussteller, Speaker und E-Commerce Fans ausgetauscht,vernetzt, gelacht, gefeiert und gelernt. Bei dem wichtigsten E-Commerce Gipfeltreffen der DACH Region durfte natürlich auch ein heiß diskutiertes Thema nicht zu kurz kommen: die Food & Delivery Branche. 

Vertreter der großen Online-Lebensmittel-Player wie Wolt, Flink oder PicNic und renommierte Experten wie Jochen Krisch diskutierten Erfolgsmodelle, Tiefpunkte, Strategien und Zukunftsaussichten einer Branche, die gerade im vergangenen Jahr einiges mitgemacht hat. Beinahe schicksalhaft erschien es da, dass der norwegische E-Grocer Oda am 21. Juni, dem zweiten Tag der K5 Konferenz 2023, bekannt gab, sich nach nicht einmal vier Monaten vollständig aus dem deutschen Markt zurückzuziehen. 

 

 

Food & Delivery als Vorreiter?

 

Den ersten Deep Dive in die Food & Delivery Branche auf der K5 Konferenz 2023 wagte K5 Gründer, E-Commerce-Experte und Branchen-Analyst Jochen Krisch (Exciting Commerce). Entgegen vieler Bewertungen und zahlreicher Insolvenzverfahren, sieht er die E-Food Branche in einer echten Vorreiter-Position innerhalb des Onlinehandels. Diese Annahme basiert auf drei Hypothesen: 

 

  1. Die Food & Delivery Branche nimmt sich den entscheidenden Themen und Herausforderungen an, die der restliche Onlinehandel gerne gekonnt ignoriert, wie etwa die letzte Meile
  2. E-Food Player können auf Erlösquellen zurückgreifen, die anderen Sparten im Onlinehandel verwehrt bleiben.
  3. Die Anbieter in Food & Delivery setzen schon jetzt neue Standards und etablieren ein völlig neues Level im E-Commerce. 

 

Im Zuge seiner Keynote unterstrich Jochen diese Hypothesen anhand diverser Anbieter, darunter der koreanische Player Coupang oder US-Größen DoorDash (hierzulande mit Wolt aktiv) und Instacart. Hier identifizierte Jochen Krisch nicht nur die Shopping Erfahrung und Interfaces als wegweisend, sondern auch die Geschäftsmodelle der Anbieter. DoorDash und Instacart haben ihre Modelle als Service Provider erweitert. Und in Coupang sieht Jochen Krisch ein echtes Paradebeispiel, da das Unternehmen aus Seoul neben seinem Online-Marktplatz u.a. auch als Online-Lebensmittelhändler, Delivery Service, Payment Anbieter und Streamingdienst fungiert. Ein Modell, das der Nummer Eins aus Seattle durchaus den Rang ablaufen könnte.

Das Future Retail Magazin
N°2

Das neue K5 MGZN ist da!

BLACK OCEAN – erfolgreich handeln in unsicheren Zeiten ist das Motto der diesjährigen K5 FUTURE RETAIL CONFERENCE, sowie in der neuen Ausgabe des K5 MGZNs. Unsere Experten und Expertinnen, wie Stefan Wenzel, Dörte Kaschdailis, Alexander Graf, Erik Siekmann u.v.w. beleuchten den E-Commerce und bringen die Branche zurück auf (Erfolgs-) Kurs….

…Zudem widmen wir uns dieser Ausgabe den K5 Köpfen.
Seit 2015 gibt es die K5 Köpfe – das Who is Who des Onlinehandels der DACH Region. Dieses Jahr – wohl eines der schicksalhaftesten Jahre des E-Commerce – widmen wir uns den Köpfen, die der Krise trotzen und den Handel besonders bewegen.

Highlights

– BLACK OCEAN – Sicher durch die Krise mit der K5
– Die Bedeutung der Klimaneutralität für den Handel
– Der Handel braucht Ambidextrie
– Fem Talk: FemTech
– Bye, Bye Microservices!

Nicht nur Food, sondern Shopping & Delivery

 

An ein Modell, das über E-Food hinausgeht, glaubt auch Wolt. Das 2014 in Helsinki gegründete Unternehmen hat sich als DoorDash Tochter schnell einen Namen gemacht. Oksana Lukyanenko, General Manager Germany von Wolt, machte in ihrer Keynote auf der K5 Konferenz 2023 zudem folgendes deutlich: Wolt will über Food & Delivery hinauswachsen. Ziel ist das digitale Äquivalent eines Einkaufszentrums. 

 

Erste Schritte in Richtung Shopping & Delivery sind sogar schon getan. Dabei setzt Wolt, wie auch DoorDash, als freundlicher Last Mile Anbieter aus der Nachbarschaft auf Lokalität.  In den deutschen Großstädten wird Kunden nicht nur die Lieferung von Restaurants, sondern auch von Apotheken, Beauty-Stores und Supermärkten angeboten. Tatsächlich bietet das Unternehmen mit Wolt Drive einen reinen Last Mile Delivery Service an, den Händler auch ohne den Wolt Marktplatz nutzen können. 

 

 

Hier kommt der Milchmann

 

Auf ein anderes Modell setzt hingegen der ursprünglich aus den Niederlanden stammende E-Food Anbieter PicNic. Insights zum Geschäftsmodell und den deutschlandweiten Expansionsplänen des 2015 gegründeten Unternehmens lieferte Frederic Knaudt, Co-Founder von PicNic Deutschland. Wie Frederic in seiner Keynote erklärte, steht hinter PicNic die Frage, ob Kunden bereit sind, zu Gunsten eines niedrigen Preisniveaus auf Flexibilität in der Lieferung zu verzichten. 

 

Aktuell lautet die Antwort: ja. Denn in der Auslieferung seiner Bestellungen setzt das Unternehmen nicht auf eine möglichst kurze Zeitspanne, sondern auf effiziente Routen. Straßen werden nach dem Milchmann-Prinzip, also zu festen Zeiten, angefahren. Kunden erhalten nach der Bestellung ein 20 Minuten umfassendes Zeitfenster für ihre Lieferung. Diese ist zudem kostenlos, nur ein Mindestbestellwert muss erreicht werden. Gepaart mit dem eher niedrigen Preisniveau, auch dank zahlreicher Eigenmarken, geht die Rechnung für PicNic auf. Zumindest in den bisher erschlossenen Liefergebieten. 

 

Nach dem Start in NRW, wo es eine Kooperation mit Edeka gibt, hat sich der E-Food Anbieter nun an Hamburg und Berlin gewagt. Und das obwohl die klassische ‘PicNic Stadt’, so Frederic, eher Krefeld sei als Berlin. Hamburg habe man deshalb für die Expansion in kleinere ‚Distrikte‘ unterteilt. Den größten Vorlauf in der Expansion benötigt das Unternehmen übrigens für die Suche geeigneter Immobilien. 2022 war PicNic laut eigenen Angaben der größte Neumieter von gewerblichen Flächen. Das nächste Zentrallager ist in Mannheim geplant, für die Expansion von Frankfurt bis Stuttgart. Danach soll Süddeutschland folgen, München inklusive. Das große Ziel: die deutschlandweite Abdeckung bis 2025. Die Zeichen stehen, gerade im Vergleich mit anderen Anbietern, gar nicht schlecht. 

 

Eine Zusammenfassung der gesamten K5 Konferenz 2023 findest Du übrigens hier. Ein Blick lohnt sich! #learnfromthebest #meetthebest #bethebest

 

Von Katrin Grieser

 

AUCH INTERESSANT:

Das Bild zeigt einen Lebensmittellieferanten, der einer Kundin ihre Bestellung übergibt. In der linken oberen Ecke ist das K5 Logo zu sehen

Die K5 Food Insights – Wenn die Nische zur Falle wird

Auf dem Foto ist die diesjährige Bühne der K5 Konferenz 2023 zu sehen

K5 FUTURE RETAIL CONFERENCE 2023 : Nothing changes, if nothing changes

Das Bild zeigt eine Person, die vor einigen Einkaufstüten steht und eine App für Food & Delivery nutzt. In der linken oberen Ecke ist das K5 Logo zu sehen

Die K5 Food Insights – Die Crux mit den Lieferkosten in Food & Delivery