Die Software-Landschaft für den Digital Commerce hat sich im vergangenen Jahrzehnt beinahe so nachhaltig verändert wie der Digital Commerce selbst. Wo lange Legacy-Lösungen die Vorherrschaft für sich beanspruchen konnten, hat sich ein neuer, völlig gegensätzlicher Ansatz den Weg in die Herzen und die Backends des E-Commerce gebahnt: Composable Commerce.

Composable Commerce Vorreiter commercetools definiert diesen Ansatz übrigens folgendermaßen: Composable Commerce ist ein modularer Entwicklungsansatz, der es Marken ermöglicht, Best-of-Breed-Bausteine wie die Suchfunktion, den Warenkorb oder den Checkout zu nutzen und nach ihren Bedürfnissen „zusammenzusetzen“. Stellen Sie sich das wie LEGO-Bausteine vor, die unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten bieten, mit denen sich Ihr Unternehmen individuell und einzigartig differenzieren kann.

 

Der agile(re) Gegenentwurf

Mit seinem Fokus auf Best-of-Breed hat der Composable Commerce einen entscheidenden Vorteil gegenüber monolithischen Legacy-Lösungen: er ist anpassungsfähig. Unternehmen, die im Digital Commerce auf den Composable Ansatz setzen, können schnell und flexibel agieren und reagieren – ein Schlüsselfaktor für Aspekte wie eine herausragende Customer Experience, volle Mitarbeiterzufriedenheit uvm. Aber auch auf Kosten-Ebene können Unternehmen durch die Nutzung von Composable Commerce Lösungen deutlich profitieren. Der Münchner MACH-Anbieter commercetools hat dem Kostenfaktor im Digital Commerce sogar ein ganzes Whitepaper gewidmet.

In Der neue TCO-Ansatz für den Digital Commerce stellt der Software-Anbieter den Kostenfaktor von Composable und monolithischen Lösungen einander gegenüber und zeigt eine für den Digital Commerce geeignetere Berechnungsmethode der TCO (Gesamtbetriebskosten) auf. Dafür wird die TCO in die drei für den Digital Commerce wichtigsten Faktoren untergliedert und theoretisch optimiert: 

 

1. Umfang des Gesamtprojekts

Der Umfang eines Projektes sollte schlank und effizient gehalten werden. Doch gerade bei der Nutzung monolithischer Lösungen entsteht oft eine Silo-Architektur, in der von Bereich zu Bereich mit unterschiedlichen Systemen gearbeitet wird. Gerade für die flexible und schnelle Reaktion auf Entwicklungen, Entscheidungen und Kundenbedürfnisse braucht es miteinander verwobene Module, APIs oder Microservices. Hier besteht auch der größte Kostenunterschied: während bei einer monolithischen Lösung das Gesamtpaket in Rechnung gestellt wird, sind bei Composable Commerce Systemen nur tatsächlich genutzte Microservices oder APIs ein Kostenfaktor.

 

2. Kosten

Die tatsächlichen Kosten für eine Commerce-Lösung werden in der Regel anhand dreier Punkte bewertet: Vorab-, Implementierungs- und Betriebskosten. Die Vorabkosten umfasst dabei alle im Zuge von Planung und Auswahl einer Lösung entstehenden Kosten. Das Whitepaper betont, dass diese u.a. aufgrund des verminderten Zeitaufwands bei einer Composable Commerce Lösung deutlich geringer seien als bei einem monolithischen Anbieter.

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Nicht ganz so eindeutig gestaltet sich der Vergleich bei den Implementierungskosten, da deren Höhe von sehr vielen Faktoren abhängt. Hier kommt es bei der Kostenfrage bspw. auf Punkte wie Dauer der Entwicklung, Anpassung und Migration sowie den Umfang von Schulungen an. Diese Faktoren einer Composable-Struktur können die Implementierungskosten im ersten Moment sehr kostspielig erscheinen lassen, was laut commercetools aber nicht der Realität entspricht. Durch die tragende Rolle von APIs im Composable Commerce ist bspw. die Entkopplung und die kostengünstigere Integration möglich. Lösungen anderer Anbieter der MACH-Allianz können sogar kombiniert und integriert werden. Und auch die Kosten für Schulungen umfassen nur ganz bestimmte Komponenten und APIs, was Zeit und Ressourcen schont.

Auch der finale Kostenpunkt, die Betriebskosten, tritt dank zahlreicher Faktoren kostengünstiger in Erscheinung. Das commercetools Whitepaper weist darauf hin, dass bei einer Composable Lösung sieben von acht zu den Betriebskosten zählenden Punkten einen geringeren Kostenaufwand mit sich bringen als bei einem monolithischen Anbieter. Dazu zählen u.a. Dokumentations-, Skalierbarkeits-, Wartungs-, Netzwerk- oder Infrastrukturkosten. 

 

3. Eigentum

Da Software vermehrt modular und über eine Cloud bereitgestellt wird, ist die klare Abgrenzung zwischen Eigentum und Nutzung erschwert. Dies identifiziert das Whitepaper für eine detaillierte TCO Analyse, aber auch für strategische Entscheidungen als hinderlich. Ein Composable Ansatz aber ermögliche durch seine klaren Komponenten und Dienstleistungen u.a. einen genauen Kostenüberblick.

 

Das Whitepaper geht außerdem darauf ein, dass für eine Kostenanalyse des modernen Digital Commerce zusätzliche Bewertungskennzahlen von Nöten sein können: die TCC (Gesamtänderungskosten) sowie die TSP (Gesamtausgabenproduktivität). 

Die TCC sind eine wertvolle Kennzahl zur Einschätzung von Kosten, die durch laufende Änderungen an einer Lösung anfallen. Dazu zählen u.a. die Entwicklung neuer Funktionen oder zusätzliche Integrationen. Diese dürfen schon deshalb nicht vernachlässigt werden, da die benötigten Leistungen und Funktionen sich quasi über Nacht verändern können. 

Die TSP hingegen fasst die Bewertung von Produktivität und Ressourcennutzung in Zahlen, was nicht nur die faktische Arbeits-, sondern auch die Kapitalproduktivität wie bspw. IT-Ausgaben mit einschließt. Diese Einschätzung hilft der Identifizierung von unproduktiven oder ineffizienten Ausgaben wie z.B. nicht genutzten Technologien, doppelten Investitionen oder wartungsintensiven, weil veralteten Systemen. 

 

 

Mit der modernen Lösung klar im Vorteil?

Welche Vorteile bietet eine moderne Digital Commerce Lösung also insgesamt? Was können Unternehmen mit dem Umstieg auf Composable Commerce gewinnen? commercetools macht dies an drei großen Faktoren deutlich:

 

1. Wachstum 

Ein moderner Ansatz im Digital Commerce bietet ein hohes Maß an Flexibilität. Neue Chancen und Herausforderungen können so schneller ergriffen und bewältigt werden. Mit der erhöhten Anpassungsfähigkeit rückt die Pole Position für Unternehmen in greifbare Nähe. Denn die flexiblen Möglichkeiten und das Headless Konzept bedeuten entscheidende Vorteile, z.B. die schnelle Reaktion auf Kundenbedürfnisse, die Erstellung personalisierter Erlebnisse, Datenintegration über zahlreiche Touchpoints oder die Optimierung der Performance

 

2. Kostenoptimierung

Durch die Nutzung von Composable Software Architekturen werden die Verwaltungskosten des SaaS-Betriebs bis 2024 voraussichtlich halbiert, eine Annahme, die auch von diversen Analysten unterstützt wird. Gerade die Nutzung einer As-A-Service-Lösung auf Abonnementbasis verhindert große Vorabinvestitionen, was sowohl dem Budget als auch der Skalierungsflexibilität zugute kommt. Hinzu kommt die erhöhte Produktivität in der Entwicklung. Denn Composable Commerce Lösungen bieten die Möglichkeit, diverse Dienste unabhängig voneinander zu entwickeln, zu testen und zur Verfügung zu stellen. So werden die Produktivität etwa durch Automatisierung, geringe Abhängigkeit und erhöhte Wiederverwendbarkeit gefördert.

 

3. Risikominderung

Die Entscheidung für den Composable Commerce kann ganz erheblich zur Risikominderung beitragen. Zum einen ist die Geschäftskontinuität gewährleistet, da die Komponenten voneinander entkoppelt agieren und der Ausfall einer Komponente nicht automatisch das gesamte System in Mitleidenschaft zieht. Durch die isolierte Anpassung und Aktualisierung können zudem Sicherheitslücken verhindert werden. Und auch auf die Mitarbeiterfluktuation kann eine Composable Commerce Lösung einen positiven Effekt haben. Die Flexibilität neuer Technologien sorgt häufig für eine erhöhte Zufriedenheit, da sie die Bewältigung von An- und Herausforderungen erleichtert

 

Wenn Ihr also über einen Softwarewechsel für Euer Unternehmen nachdenkt, einen direkten Vergleich benötigt oder einfach einen Einblick in die Vorteile von Composable Commerce erhalten wollt, dann ist Der neue TCO-Ansatz für den Digital Commerce der perfekte Lesestoff für Euch. Dieser Artikel hat Euch hoffentlich einen kurzen Überblick verschafft. Das ganze Whitepaper mit allen Informationen, Details und Grafiken könnt Ihr Euch jetzt hier herunterladen. Ein Blick lohnt sich!

 

 

*Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir auf eine genderneutrale Schreibweise und Sprache. Wir möchten jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, dass sich sämtliche verwendete Personenbezeichnungen – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Gender beziehen.

 

Von Katrin Grieser

 

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