Das Metaverse ist mindestens ein Teil des Internets der Zukunft. Vielleicht ist es sogar DIE Zukunft des Internets. Und die zahlreichen aktiven virtuellen Realitäten, von Decentraland bis The Sandbox, haben die digitale Welt grundlegend verändert. Eine virtuelle Parallelwelt, in der schon digitale Kunstwerke, Grundstücke und Luxusyachten gehandelt wurden. 

Doch was bedeutet diese Weiterentwicklung des Internets für den Onlinehandel? Kann und sollte sich der E-Commerce im Metaverse positionieren? Mit eben dieser Fragestellung hat sich GetApp beschäftigt, eine der führenden Vergleichsplattformen für Unternehmenssoftware. Dafür hat GetApp 1000 Verbraucher*innen zwischen 18 und 65 Jahren aus ganz Deutschland befragt. 

 

 

E-Commerce ist der Kanal der Wahl

 

GetApp interessierte sich im Zuge der Umfrage auch für die grundlegende Einstellung zum digitalen Handel, verglichen mit seinem stationären Pendant. Hier zeigt sich, dass der Onlinehandel von allen vier befragten Generationen (Babyboomer, Generation X, Generation Y und Generation Z) genutzt wird, wobei sich die Anteile deutlich unterscheiden. 

Das Bild zeigt eine Umfrage von GetApp zum Einkaufsverhalten von vier Generationen

Während unter den Proband*innen aus der Babyboomer-Generation 26% angaben, den Einkauf online zu bevorzugen, waren es in der Generation Y 52% und in der Generation Z sogar 55%. Deutlich höher ist unter Babyboomern hingegen der Anteil an Fans des stationären Handels (35%) sowie an Personen ohne eindeutige Einkaufsvorlieben (38%). Der Onlinehandel erreicht also bereits jede Generation. Doch wie sieht es mit dem Metaverse aus? 

 

 

E-Commerce im Metaverse: das Beste beider Welten? 

 

Ist die Aufgeschlossenheit gegenüber dem Shopping im Metaverse ähnlich hoch wie gegenüber dem E-Commerce? Die Zahlen der GetApp Umfrage sprechen eine deutliche Sprache: zwar bekunden 22% der Befragten kein Interesse am Shopping im Metaverse, doch 48% würden definitiv in einer virtuellen Realität einkaufen. Voraussetzung wäre dabei der virtuelle Einkauf in 3D, der auch das Testen von Produkten erlaubt. Besonders am virtuellen Kauf von Kleidung (75%) und Elektronik (57%) hätten Verbraucher*innen großes Interesse.

 

Damit könnte das Metaverse eine vielversprechende Schnittstelle für den Handel der Zukunft darstellen. Denn einige Produktkategorien erwerben Verbraucher*innen bevorzugt im stationären Handel. Gerade Lebensmittel (84%) und Autos (60%) kaufen die Teilnehmenden der GetApp-Umfrage nach wie vor lieber offline. 

Das Bild zeigt eine Umfrage von GetApp zu Produkten, die eher online oder eher offline gekauft werden
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Die lebensnahe oder sogar lebensechte Interaktion mit virtuellen Waren würde also die nahtlose Integration von E-Commerce im Metaverse erlauben. Das Einkaufserlebnis des stationären Handels kombiniert mit dem Komfort des Onlineshoppings. Eine Ansicht, die 96% der GetApp-Proband*innen teilen. Hier zeigt sich: die Skepsis gegenüber dem Metaverse hält sich sehr in Grenzen. Selbst unter den befragten Babyboomern stehen nur 9% dem Metaverse als Schnittstelle zwischen stationärem und digitalem Handel ablehnend gegenüber.

 

Besonders die bereits bekannten Vorteile des E-Commerce in Verbindung mit einem realitätsnahen Erlebnis begeistern die Konsument*innen. Zu den meistgenannten Vorteilen des Shoppings im Metaverse zählen daher ‘bequem einkaufen’ (56%), ‘neue Produkte sehen, ohne in einer Schlange oder in einem vollen Geschäft zu sein’ (49%) und ‘Produkte mit Augmented Reality testen’ (47%).

 

 

Theorie vs. Praxis 

 

Rein theoretisch würde der E-Commerce im Metaverse also großen Anklang finden und vermutlich viel zum Handel der Zukunft beitragen. Dem gegenüber steht die praktische Umsetzung des Shoppings in einer virtuellen Realität: die technische Umsetzung. 

 

Zum einen sind bei weitem noch nicht alle Plattformen ausgereift. Schätzungen gehen davon aus, dass aktuell an rund 10.000 Metaversen gearbeitet wird, die größten Entwicklungen könnten also durchaus noch in der nahen Zukunft liegen. Zum anderen ist die benötigte Hardware in Form von Virtual Reality oder Augmented Reality Brillen nicht günstig. Zwar werden diese inzwischen von namhaften Unternehmen in Serie produziert, doch liegen die Preise nach wie vor zwischen 300 bis 1500 Euro.  

Das Bild zeigt eine Umfrage von GetApp zu Nachteilen des Metaverse Shoppings

Hinzu kommt, dass Verbraucher*innen neben der kostspieligen Ausrüstung (47%) auch die fehlende Aufklärung rund um die Metaversen (41%) kritisch beäugen. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen, so die GetApp-Umfrage, sollten daher erst auf eine solide Grundlage im Onlinehandel setzen und die richtigen Voraussetzungen für den eventuellen Schritt in ein Metaverse schaffen. Besonders hilfreich sei dabei die intensive Auseinandersetzung mit den Teilaspekten der Metaversen, wie z.B. Kryptowährungen, Künstliche Intelligenzen oder Blockchain-Technologien. 

 

 

Eine Investition für die Zukunft

 

Verbraucher*innen sind also eindeutig offen für den E-Commerce im Metaverse. Gerade die Verknüpfung der beiden Ebenen spricht Konsument*innen als Erlebnis mit ultimativer Bequemlichkeit an. Doch zum jetzigen Zeitpunkt sprechen vor allem die technischen Umstände, sowohl für Kund*innen als auch für Unternehmen, noch gegen eine überstürzte Investition in Metaverse Shopping. Die nahe Zukunft verspricht jedoch interessante Entwicklungen und ein Einkaufserlebnis der nächsten Generation. Es bleibt spannend! 

 

Die gesamte GetApp-Umfrage zu Metaverse Shopping findet Ihr übrigens hier. Schaut doch mal rein!

Von Katrin Grieser

 

 

 

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