Networking ist fester Bestandteil jeder Karriere. Egal, ob man innerhalb eines Unternehmens vorankommen will oder sein eigenes Business vorwärts bringen möchte. Wie wichtig Netzwerken ist, konnte man beim vergangenen K5 Female in Retail Frühstück erleben. 

 

Bei den Female Leadern scheint es ein ganz spezielles Bedürfnis zu sein  – und nein, nicht weil die Damenwelt gerne quatscht! Nach der Frage hin, welche Tipps sie ihrem früheren Ich oder anderen Frauen mit Gründungsambitionen geben würden, antworteten alle befragten Teilnehmerinnen “Austausch suchen”. “Ich selbst hatte keine Mentorin oder Netzwerk, wäre aber definitiv von Vorteil gewesen”, sagt Joana Serafin, Co-Founderin von Micaraa Natural Cosmetics. Sich Austauschen und gegenseitig unterstützen liefert nicht nur neue Impulse, sondern hilft auch bei der Unternehmensentwicklung und Skalierung. “Wenn Du weit kommen willst, dann machs nicht allein”, der Auffassung ist Conny Schumacher, Sportökonomin, die selbst nach fast 30 Jahren Selbstständigkeit auf einen Sparring Partner nicht verzichten möchte.

 

 

Vernetzen, Vernetzen, Vernetzen

 

Warum ist Networking gerade bei Frauen so ein wichtiges Thema? Die weibliche Gründerszene ist mit 17,9% immer noch erschreckend gering. Gerade um dies zu ändern, ist Netzwerken unheimlich wichtig, wie die Gäste des Female in Retail Frühstück bestätigen. Die Sichtbarkeit von weiblichen Foundern und Führungskräften ist dabei enorm wichtig, wie auch Katharina Bickel, Founderin von Catlabs und DHDL Teilnehmerin, weiß. Immer wieder würden ihr Frauen schreiben, dass ihnen der Mut zu mehr Sichtbarkeit fehlen würde. Doris Diebold, Founderin von hey circle, appelliert an die gegenseitige Förderung von Frauen, um das Thema Female Leadership voranzutreiben und Frauen mit Gründungsambitionen zu motivieren. 

 

Wo ist beim Networking anzufangen? Um in den Kontakt mit Gleichgesinnten zu kommen, helfen verschiedene Netzwerkplattformen. Neben unserem K5 Female in Retail empfiehlt Claudia Sayah-Häring, Founderin von sasaní fashion for kids, die Frauennetzwerke Women’s Hub, Mompreneurs und Future Woman. Auch Mentorenprogramme, wie Mentorme, bei dem auch Conny Schumacher Mitglied ist, können nicht nur für den Austausch interessant sein. Networking kann dabei helfen, an die richtigen Investor*innen zu kommen. Es ist kein Geheimnis, dass die Investorenszene immer noch von Männern dominiert wird, und diese lieber in männlich geführte Startups investieren. 

Female Networking
Female in Retail Frühstück 21. Oktober 2021

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Ein besserer Grundvibe mit Female Leadern

 

Doch nicht nur der fehlende Mut und das mangelnde Netzwerk sind Probleme für den geringen Frauenanteil in Führungspositionen, sondern auch, dass weibliche Führungsstile nach wie vor belächelt werden. Zu oft werden weibliche Stärken wie Empathie und Wertschätzung noch gering geschätzt, so Doris Diebold. Female Leader werden in ein männliches Schema gepresst. Doch genau diese Eigenschaften können für den Erfolg entscheidend sein. “Der Grundvibe wäre besser”, meint Astrid Reintjes, Co-Founderin von MissPompadour. Eine Studie der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) scheint ihr dabei recht zu geben: Unternehmen mit weiblichen Führungskräften konnten eine Gewinnsteigerung von bis 20% verbuchen. 

 

 

Die Mischung macht’s

 

Neben weiblichen Stärken spielt aber auch das Teambuilding einen Unterschied für den Unternehmenserfolg eine wesentliche Rolle. Die meisten befragten Gründerinnen auf dem Female in Retail Frühstück setzen auf Diversität und würden eine rein weibliches Machtverhältnis ablehnen: “Die Mischung macht’s”. Ganz im Gegensatz zu männlichen Foundern, wo nur jedes fünfzehnte Gründungsteam nach dem Female Founders Report gemischt ist. Deborah France-Massin, Direktorin des ILO-Büro für Arbeitgeberfragen, empfiehlt für den Unternehmenserfolg auf Diversität zu setzen: “Unternehmen, die in der globalen Wirtschaft erfolgreich sein wollen, sollten Geschlechterdiversität als Schlüsselfaktor ihrer Geschäftsstrategie umsetzen.”

 

 

Inspirierende Impulse

 

“Was passiert, wenn ich es nicht mache?”
Doris Diebold, Antwort zu ihrer Motivation zu gründen

“Einfach machen! Den heiligen Gral gibt es nicht!”
Joana Serafin, ihr Tipp zum Gründen

“Machen, Scheitern ist kein Problem, und GROSS denken!”
Astrid Reintjes, ihr Tipp zum Gründen

“Erwarte nichts von Mitarbeitern, was Du selbst nicht erfüllen kannst.”
Katharina Bickel, ihr No Go als Führungskraft

 

“Das wird mein Mann nie gefragt”

 

Was könnte noch helfen, dass Frauen mehr gründen? Eindeutig bessere Rahmenbedingungen schaffen! So lautet die einstimmige Antwort aller Gründerinnen. “Denken Sie, dass Sie nach dem zweiten Kind immer noch Lust haben zu arbeiten?” wurde Doris Diebold einst gefragt. Auch Astrid Reintjes muss sich immer noch anhören, wie sie ein Unternehmen mit vier Kindern leiten kann. “Das wird mein Mann nie gefragt”, könnten wohl viele Female Leader im Chor singen. Mit diesem Klischee, ob Familie und Karriere vereinbar sind, werden viele Frauen noch konfrontiert. Doch es ist höchste Zeit dieses aus der Welt zu schaffen! Während im privaten Raum die Aufgabenteilung schon bestens strukturiert ist, wünschen sich viele auch mehr Handlung von der Regierung. Neben mehr Kitaplätzen muss auch mehr Flexibilität für Eltern- und Teilzeit rein. 

 

Ich würde mir wünschen, dass wir nicht mehr zwischen Female und Male Leadership unterscheiden müssten, sondern zwischen gutem und schlechtem Leadership”, so Astrid Reintjes. Mit dem K5 Female in Retail wollen wir dazu beitragen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Austausch und spannende Persönlichkeiten aus der Female in Retail Szene!

 

Teaser Bild K5 Female in Retail Logo

 

Von Lena-Maria Stahl

 

 

 

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