Wenn es um gelungene Beispiele für Personal Branding im E-Commerce geht, fallen uns bei der K5 so einige Namen ein. Benedikt Böhm oder Johannes Kliesch scheinen allgegenwärtig und stecken immer in neuen spannenden Projekten. Das Frauennetzwerk FeMentor verdankt seine Bekanntheit in erster Linie der Gründerin Anastasia Barner. Und der Onlineshop Ooia lebt auch von den Gründerinnen Kati Ernst und Kristine Zeller. Alle Beispiele zeigen, wie Personal Branding einem Unternehmen ein Gesicht geben kann. Denn Menschen folgen nunmal am liebsten anderen Menschen.
Warum zur Personal Brand werden?
Mit einem erfolgreichen Personal Branding vermarktest Du natürlich nicht nur die Person, sondern auch das Unternehmen und die Produkte dahinter. Das Ziel ist es, dem Unternehmen ein Gesicht zu geben. So wird die Beziehung zu Deinen Kund*innen persönlicher. In der Folge wird auch das Unternehmen oder die Marke bekannter und Du und Dein Unternehmen etablieren sich als Ansprechpartner*in zu einem bestimmten Thema. Eine Personenmarke zu sein, bedeutet also auch, Werbebotschafter*in für das eigene Unternehmen zu sein.
Durch die Personalisierung der Werbebotschaften wirkt es allerdings weniger wie Werbung, sondern mehr wie private Posts. Mit Personal Branding können Unternehmen ihre Sichtbarkeit steigern, Netzwerke erweitern und sich von der Masse abheben, da sie so den Schein er Individualisierung haben.

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How to… pick the right person?
Sich selbst als Marke zu etablieren lohnt sich für Freiberufler*innen, Führungskräfte oder Wissenschaftler*innen, aber auch für Mitarbeitende in einem Unternehmen oder Gründer*innen. Wobei jeder ein anderes Ziel verfolgt – neuer Job, mehr Sichtbarkeit oder Bekanntheit. Wichtig ist, dass Du als Personenmarke Freude an Social Media und dem Austausch mitbringst und bereit bist, Arbeitszeit dafür aufzuwenden.
Haltung und Persönlichkeit: Ein gewisses Maß an Geduld ist ebenfalls vorteilhaft, weil sich der Erfolg oft schleichend einstellt. Dazu gehört auch Experimentierfreude, bis sich zeigt, welche Posts am besten ankommen. Der Mitarbeitende sollte bereit sein, das Unternehmen nach außen zu repräsentieren, was voraussetzt, dass er oder sie von der eigenen Arbeit überzeugt ist. Freude am Schreiben von Texten ist ebenfalls wichtig. Außerdem solltest Du (oder der betreffende Mitarbeitende) sich fragen, wie gut kannst Du Deine Stärken und Schwächen einschätzen? Wie gehst Du mit Kritik um? Wie wirkst Du nach außen?
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Personal Branding bedeutet, dass sich eine Person als Marke positioniert – es gibt allerdings Unterscheidungen:
Corporate Influencer: Ein Corporate Influencer (auch Unternehmensbotschafter oder Brand Ambassador) ist ein*e Mitarbeiter*in im Unternehmen, der oder die eine große Reichweite in sozialen (Job-)Netzwerken, wie LinkedIn, hat. Diese Menschen sind auch oft diejenigen, die Werte setzen und Kolleg*innen dazu anregen, an den Werten des Unternehmens orientiert zu arbeiten. Ein Beispiel für einen Corporate Influencer ist Jörg Heinemann, der für OTTO auf LinkedIn sehr aktiv ist.
Social CEO: Wie der Begriff schon sagt, handelt es sich hierbei um Führungskräfte, die in Social Media aktiv sind. Prominente Beispiele sind die bereits erwähnten Benedikt Böhm, Vanessa Stützle und Johannes Kliesch. Alle drei sind nicht nur für ihre Unternehmen bekannt, sondern auch für bestimmte Werte, die sie vertreten. Im Fall von Benedikt Böhm, der Umwelt- und Naturschutz.
Employer Branding: Beim Employer Branding geht es darum, dass sich Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber verkaufen. Dabei sind die Angestellten in den sozialen Netzwerken gefragt. Diese berichten öffentlichkeitswirksam über ihre Arbeit im betreffenden Unternehmen, ihre Vorteile und persönliche positive Erlebnisse.
Sowohl bei Corporate Influencern als auch beim Employer Branding ist eine enge Absprache mit der Geschäftsführung und das Einhalten interner Kommunikationsregeln zu beachten. Das Material zum Posten kann und sollte zum Teil auch vom Unternehmen gestellt werden.
How to… become a brand?
Wenn Du Dich entschieden hast, Dich selbst oder eine*n Mitarbeiter*in zu einer Marke zu entwickeln, brauchst Du eine klare Botschaft, die Deine Ideen und Deine Werte vermittelt. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, wie Du das machst:
Kenne Dich selbst: Zuerst musst Du herausfinden, was Dich so richtig begeistert. Dazu überlege Dir, welche Aufgaben Dir im Job Spaß machen. Zu welchem Thema liest Du die meisten Bücher oder hörst die meisten Podcasts?
Danach, frage Dich, welche Eigenschaften und Fähigkeiten Dich ausmachen. Hier können der Predictive Index oder das DISG-Modell helfen. Zu welchen Themen wirst Du häufig von Freunden oder Kolleg*innen um Hilfe oder Ratschläge gebeten?
Auf ein Thema fokussieren: Um zu entscheiden, auf welches Deiner Themen Du Dich beschränkst, lege zuerst eine Zielgruppe fest. Wen willst Du erreichen und welches Ergebnis möchtest Du erzielen? Ergebnisse des Personal Branding können zum Beispiel die Erweiterung Deines beruflichen Netzwerks oder der Gewinn neuer Kund*innen sein. Du solltest Dich auf maximal zwei bis drei Themen beschränken, denn es geht um Qualität, nicht um Quantität.
Wie man mit Personal Branding Nischenprodukte aus dem Schatten holt
Dr. Kati Ernst und Kristine Zeller haben 2018 mit ooia ein Herzensprojekt verwirklicht – und den Female Centric Products den Weg ins Rampenlicht geebnet. In FEMALE in RETAIL sprechen die beiden Gründerinnen mit Verena Lindner über die Überwindung von aktuellen oder vergangenen Hürden, den Stellenwert von Personal Branding für ihren Erfolg und ihr einzigartiges Sortiment. Denn die ooia-Produkte, von Periodenunterwäsche bis hin zu Beachwear, sind nicht nur praktisch, bequem und nachhaltig, sondern auch modisch und ästhetisch ansprechend.
Sichtbarkeit auf LinkedIn: LinkedIn ist im DACH-Raum eines der gefragtesten beruflichen sozialen Netzwerke. Dort solltest Du Dich präsentieren und Deine Expertise zeigen. Dazu gehört nicht nur der Jobtitel im Profil, sondern auch Keywords und Aufgaben. Bei den Kontakten heißt es “Klasse statt Masse” – nimm nur die Anfragen an, die zu Deinem Thema passen und wähle genau aus, wem Du eine Anfrage sendest. Jetzt heißt es, nicht wild drauflos zu posten, sondern die Posts planen. Am besten erstellst Du Dir hierzu einen Postingplan. Interaktion ist dabei besonders wichtig – kommentiere und reagiere.
Testing: Nach ein paar Posts kannst Du schauen, welche bei Deinem Netzwerk am besten ankommen. Dabei solltest Du vor allem schauen, welche Posts am häufigsten geliked, kommentiert oder geteilt werden. Außerdem erzeugen verschiedenen Formate oftmals unterschiedliche Reichweiten – Text, Bild, Video. An welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten generieren Deine Posts und Kommentare die höchste Reichweite? Reagieren die getaggten Personen auf Deine Posts? Deine wichtigsten KPI’s sind Reichweite und Ansichten, Interaktion und Interaktionsrate sowie Linksklicks.
Dranbleiben!
Eine Personal Brand wird man nicht über Nacht. Dazu gehören die richtigen Voraussetzungen und Durchhaltevermögen. Wie immer heißt das, wenn Du für etwas brennst, fällt es Dir auch hier leichter, durchzuhalten und erfolgreich zu werden. Und, ebenfalls wie immer, Rückschläge gehören auch beim Personal Branding dazu.
Von Carolin Fest
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