12 Lessons ist eine digitale E-Commerce Akademie, die Onlinehändler und Agenturen ausbildet. Gegründet wurde 12 Lessons dieses Jahr von Dr. Laura Schramm, Wirtschaftsinformatikerin, und Nico Kotsapanajotou, E-Commerce Berater mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung. Dr. Laura Schramm gibt der K5 Redaktion tiefe Einblicke in die Unternehmensstruktur und was 12 Lessons so besonders macht.
Wie kam es zur Gründung von 12 Lessons? Was hat Euch zur Gründung motiviert?
Nico arbeitet schon seit fast 20 Jahren im E-Commerce und berät heute große Unternehmen, Agenturen und Technologieanbieter zu allen Themen des Onlinehandels. Ich bin Doktor der Wirtschaftsinformatik und habe mit dem Schwerpunkt E-Learning promoviert. Als sich unsere Wege vor zwei Jahren im Rahmen von Consulting-Projekten gekreuzt haben, merkten wir schnell, dass wir oft zu unseren Kunden gerufen werden, wenn sie mit Problemen konfrontiert sind, die nicht mehr einfach lösbar sind.
Es ist dabei nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für uns oft frustrierend, zu erkennen, dass man mit ein wenig mehr Feintuning im Vorfeld diese, oft prekären, Situationen hätte vermeiden können. Die Idee war geboren, die Unternehmen so zu befähigen, dass sie selbst in der Lage sind, gute und fundierte Entscheidungen zu treffen, aber auch Methoden zu erlernen, Probleme strukturiert zu analysieren und Lösungswege eigenständig bewerten zu können. Dafür wollen wir den Unternehmen einerseits das notwendige Wissen vermitteln und andererseits einen prall gefüllten Werkzeugkasten an die Hand geben.
Wie funktioniert 12 Lessons?
Wissensvermittlung und Schulungen von Mitarbeitern funktionieren auch heute noch häufig einseitig und frontal. Da bleibt relativ wenig bei den Teilnehmenden hängen. Typische Unternehmensschulungen in Form von Blockveranstaltungen in kargen Meetingräumen, über mehrere Stunden oder sogar Tage am Stück sind keine Seltenheit. Die Schulung wird von einem Mentor frontal und vorlesungsartig abgehalten, die Teilnehmer “sitzen ihre Zeit ab”. Als Beispiel möchte ich einen typischen Projektmanagement-Kurs heranziehen: Hier wird seit Jahren die Theorie zu Wasserfall oder agilen Varianten gebetsmühlenartig gepredigt.
Die Realität im Projektmanagement sieht aber nicht schwarz oder weiß aus. Die Praxis lässt sich quasi nie eindeutig einem klassischen PM-Modell zuweisen und erfordert viel mehr Unterstützung in praktischen Methoden, Tools, Soft-Skills sowie situativem Handeln. Was machen wir anders? Wir starten direkt durch. Ein Teilnehmer in unseren Kursen nimmt aktiv teil (auf Miro Boards) und ist durch gemeinsame Aufgaben, Rollenspiele, abwechselnde Lernmethoden und unterschiedlichen Interaktionen zentraler Bestandteil der Lerngruppe.
Unsere Wissens-Pakete sind auf 1,5 bis 2 Stunden begrenzt, diese finden während der Arbeitszeit digital mit den anderen Kursteilnehmern und dem Mentor statt. Nach jedem Wissens-Paket nimmt der Teilnehmer ein Werkzeug mit in sein Unternehmen, das ihn direkt im Arbeitsalltag unterstützt. Ein solches Take Away kann eine Vorlage für die Customer Journey, die Prozesslandschaft oder sogar eine vollständige Jira-Blaupause für ein Technologie-Projekt im Unternehmen sein. Diese Assets basieren auf jahrelanger praktischer Erfahrung und bieten einen enormen Mehrwert für wachstumsorientierte Unternehmen.
Wie ist das Geschäftsmodell aufgebaut?
Wir haben zur letzten K5 unser Vorhaben erstmals in unserem Netzwerk geteilt und jede Menge Feedback gesammelt. Ursprünglich haben wir zwei große Kursreihen entwickelt und hatten eine dritte in Planung. Nachdem wir zunächst großen Zuspruch zur Idee bekommen hatten, haben wir gemerkt, wie schwierig es ist, den Bedarf verschiedener Unternehmen in großen Kursformaten zu bündeln. Daher werden wir nun das ohnehin schon existierende modulare Konzept auch unseren Interessenten vorab zugänglich machen. So kann jeder Teilnehmer sich seine eigene Kursreihe aus einer Vielzahl kleinerer und günstigerer Module zusammenstellen.
Dabei werden einzelne Module nicht nur durch uns entwickelt. Wir arbeiten derzeit mit einigen E-Commerce Experten zusammen, um weitere Formate zu entwickeln. Wir werden uns also neben der Vermittlung von eigenem Wissen auch als Plattform für andere Mentoren öffnen. Dabei stehen für uns die Qualität der Inhalte sowie eine einzigartige Methodik an erster Stelle. Alle Module entwickeln wir gemeinsam mit den Experten und garantieren ein gleichbleibendes hohes Niveau. Neben den vorgefertigten Inhalten bieten wir auch an, individuelle Kurse für Unternehmen zu entwickeln.
Welche Programme bietet Ihr an?
Wir bieten Kurse für Einsteiger, Intermediates und E-Commerce Leader an. Wir haben aktuell zwei feste Kursreihen, die wir in Kürze in kleinere Module zerlegen werden. Der erste Kurs ist ein Grundlagenkurs zu allen wichtigen Themen rund um ein E-Commerce-Unternehmen. Hier erarbeiten wir rund um eine fiktive Unternehmensgründung gemeinsam alle Themen und Entscheidungen, die sich im Aufbau bis zum gereiften Unternehmen stellen. Daten, Prozesse, Technologie und Rollen werden durchleuchtet, aber auch Fragen des Daily Business und typische Problempunkte abgearbeitet. Den zweiten Kurs nennen wir Project Success, hier begleiten wir die Kursteilnehmer vom Start bis zum Go Live eines Software Projektes. Dabei liefern wir eine Blaupause für eine professionelle Anforderungsanalyse, Software-Evaluation und Projektdurchführung.
Teilnehmer, die hier aufmerksam mitarbeiten, können große Beträge für Consulting einsparen und lernen, wie sie eigenständig richtige Entscheidungen treffen. Am Ende bewerten wir gemeinsam mit den Teilnehmern in einer 1:1-Session ihre derzeitige individuelle Projekt-Situation / -planung.
Darüber hinaus erweitern wir aktuell unser Kursangebot um einzelne Module zu bestimmten Experten-Themen. Dabei arbeiten wir auch mit Fachexperten aus der E-Commerce-Branche zusammen. Deren Fachkompetenz verheiraten wir mit unserer Methodenkompetenz und es ergeben sich extrem spannende und einzigartige Formate. Derzeit arbeiten wir neben den bestehenden Modulen an Formaten in den Bereichen New Work, Daten, Marktplätze sowie Onlinemarketing.
An welche Zielgruppe richtet sich 12 Lessons?
Mit unseren beiden großen Kursreihen richten wir uns sowohl an Einsteiger im Bereich E-Commerce als auch an erfahrene E-Commerce-Manager. Unsere Experten-Themen zielen darauf ab, sehr erfahrene E-Commerce-Manager und -Leader in ausgewählten Themenbereichen auszubilden und zu inspirieren, wie sie ihr E-Commerce-Business individuell weiterentwickeln können. Darüber hinaus sind unsere Inhalte nicht nur für E-Commerce Unternehmen im eigentlichen Sinne interessant, sondern auch für Agenturen, Dienstleister und Software-Anbieter. Nachdem derzeit ein extremer Personalmangel herrscht, werden immer mehr fachfremde Mitarbeiter eingestellt. Hier können wir eine sehr große Hilfe sein, diese schnell zu befähigen Verantwortung zu übernehmen.

#SUA23
SHOP USABILITY AWARD 2023
Am 09.11.2023 findet der 16. SHOP USABILITY AWARD in München statt! Über 6.500 Experten und Expertinnen haben auf den K5 SHOP INSIGHTS ihr Wissen geteilt und genutzt und küren nun gemeinsam mit einer Jury 17 Kategoriesieger und einen Gesamtsieger zu den besten Onlineshops 2023. Die Bewerbungsphase lief bis zum 13.10.2023 - Wir freuen uns auf Euch!
Mit welchen Anliegen kommen die Kunden zu Euch? Wie könnt Ihr helfen?
Nachdem wir nun drei Monate Feedback gesammelt und mit Interessenten gesprochen haben, sehen wir eine Vielzahl unterschiedlicher Use Cases. Auf der einen Seite haben wir E-Commerce Unternehmen, die einzelne Mitarbeiter schulen wollen. Das können Manager sein, die als Quereinsteiger aus anderen Branchen im Onlinehandel einsteigen, Azubis, die man in kürzester Zeit auf ein hohes Niveau bringen will, oder Product-Owner, die vor einer wichtigen Software-Evaluation stehen.
Auf der anderen Seite erkennen wir aber auch Bedarf bei Agenturen und Technologie-Anbietern, die ihren Mitarbeitern mehr Tiefe im E-Commerce Know-How vermitteln oder ihre Projektmanager mit den neuesten Methoden und Skills ausstatten wollen.
Wir können neben einer Vielzahl einzelner spezifischer Fragestellungen immer dann helfen, wenn es darum geht, das E-Commerce Know-How zu verbessern oder Projekte erfolgreich und effizient umzusetzen. Das Einsparungspotential für große E-Commerce Projekte ist dank unseres Erfahrungsschatzes enorm groß. Leider wird oft unterschätzt, wie viel effizienter man allein dadurch sein kann, dass jemand anders die eigene Idee herausfordert.
Wie unterscheidet sich 12 Lessons von anderen Anbietern?
Vor allen unseren Kursen sprechen wir mit den Teilnehmenden persönlich. Wir wollen vorab genau wissen, auf welchem Level die Teilnehmenden einsteigen und welchen Bedarf sie haben. Darüber hinaus sind alle von uns angebotenen Kurse live. Wir versuchen nicht mit vorab aufgezeichneten Formaten und tollem Onlinemarketing möglichst viel Umsatz zu machen. Unser Ansporn ist, dass wir gemeinsam mit den Teilnehmern ihre Wissenslücken füllen. Dazu gehört für uns auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und vom eigentlichen Plan für eine Session abzuweichen, wenn es sich lohnt. Während unserer Kurse garantieren wir unseren Teilnehmern, dass sie in abgestimmten Kleingruppen miteinander arbeiten und wir streben dabei in Inhalt, aber auch Methoden die höchste Qualität an.
Zum Abschluss eines Kurses erhält jeder Kursteilnehmer zudem einen individuellen Austausch mit seinem Mentor, in dem die individuelle Situation gesondert beleuchtet wird. Alles in allem wollen wir einen effizienten Mix zwischen klassischer (gruppenbasierter) Wissensvermittlung und individueller (teurer) Beratung schaffen. Dazu versuchen wir, unsere Gruppen klein und homogen zu halten und demzufolge den Teilnehmenden den größtmöglichen Mehrwert für ihre individuelle und unternehmerische Entwicklung zu bieten.
Was ist Euer USP?
Wir legen größten Wert auf Qualität unserer Lehre. Das betrifft einerseits den Inhalt unseres Angebots, welches zum Ziel hat, möglichst hohen Mehrwert für das tagtägliche Arbeiten und die zukünftige Unternehmensentwicklung zu bieten. Dazu setzen wir neben uns auch andere Fach-Experten aus der E-Com-Branche ein. Andererseits liefern wir methodisch hohe Qualität ab: in Form von kurzweiliger Wissensvermittlung, hohem interaktiven Anteil der Teilnehmenden und daraus folgend bestmöglichem langfristigen Lernerfolg. Wenn Lernen Spaß macht – dann profitieren alle! So entwickeln wir derzeit unter anderem ein Projektmanagement-Kursformat bei dem die Teilnehmer am Vorabend eines Ein-Tages-Workshops eine Beschreibung einer fiktiven Rolle (z.B. Product-Owner auf Kundenseite oder Projektmanager auf Agenturseite) erhalten und innerhalb dieser dann in mehreren Sessions am Tag des Workshops Aufgaben wie z.B. eine Vertragsverhandlung lösen müssen.
Im Nachgang besprechen wir dann gemeinsam mit den Teilnehmern, ob das volle Potential ausgeschöpft wurde. In anderen Formaten nutzen wir externe Tools, die uns dabei helfen, Live-Umfragen mit den Teilnehmenden zu machen. Wenn man in einem Einsteigerkurs fragt: „Was glaubt ihr, wie ist das Verhältnis in Deutschland zwischen Online-Umsatz im B2C- und B2B-Sektor?”, dann wird man durchaus überrascht sein über das Ergebnis. Darüber hinaus sind all unsere Inhalte logisch strukturiert, haben immer einen Praxis-Bezug und sind visuell ansprechend und einprägsam aufbereitet. Dabei helfen uns vor allem unsere Miro Boards, die wir schon seit Jahren im Rahmen unserer Consulting-Tätigkeit entwickeln. Unser Anspruch ist, dass jeder der Teilnehmer nach der Session sagt: “Das hat sich gelohnt!”
Was sind die Zukunftspläne von 12 Lessons?
Ziel ist es, zukünftig noch mehr Fachexperten aus der Branche dafür zu begeistern, Mentor bei uns zu werden. Gemeinsam mit der Fachstärke und Expertise unserer Mentoren und unserem Know-How in Methodik und Wissensvermittlung wollen wir in Deutschland eine der wichtigsten Plattformen für Wissen und Methodik im E-Commerce sein. Langfristig wollen wir natürlich auch in der Breite wachsen. Unser Kern bleibt zwar das Thema Onlinehandel, aber wir können uns durchaus vorstellen auch Kursformate für Entwickler oder Software-Architekten anzubieten. Natürlich würden wir auch gerne mit unseren Kursteilnehmern langfristig ein Netzwerk, das zum nicht-werblichen Austausch einlädt, aufbauen. Aber das ist noch Zukunftsmusik und erfordert natürlich auch viel Engagement. Derzeit liegt der Fokus noch auf den Kursen selbst.
Worin seht Ihr die größten Herausforderungen?
Als Unternehmen sind wir immer noch in den Kinderschuhen und wollen bewusst nicht zu schnell wachsen. Wir wollen zunächst eine solide Basis schaffen und das anbieten, was der Markt benötigt. Dafür wird es noch einige Feedback-Runden sowie den Abschluss erster Kurse benötigen, um am Konzept zu feilen. Dazu kommt momentan noch eine nicht so rosige Marktsituation, in der viele Unternehmen eher auf Sparkurs sind. Unsere Aufgabe wird es sein, den Hebel der Mitarbeiter-Entwicklung aufzuzeigen. Falsche Entscheidungen wie zum Beispiel die Auswahl einer nicht passenden Software können Unternehmern langfristig monetär, aber auch prozessual belasten.
Wir wollen den Unternehmen dabei helfen, sich fachlich qualitativ besser und fundierter aufzustellen. Sobald unser Grundgerüst steht, das heißt, sobald wir unser modulares Konzept veröffentlichen (voraussichtlich Ende des Jahres) und wir erste Kurse mit externen Experten auf der Plattform haben, müssen wir natürlich auch am Markt sichtbarer werden. Dazu zählt für uns Präsenz auf Fachkonferenzen, aber auch Videoformate und Aktivität im Social Media Bereich. Wir glauben, dass wir zur nächsten K5, dann sind wir genau ein Jahr am Markt, einen großen Sprung gemacht haben werden.
Von Lena-Maria Stahl