BETTENRID ist ein Münchner Traditionsunternehmen für Bettwaren und Heimtextilien. Das 1916 gegründete Unternehmen blickt auf eine bewegende Geschichte zurück, aber auch in eine aufregende Zukunft. BETTENRID Geschäftsführer Robert Waloßek war bei der K5 Redaktion exklusiv im Interview und beantwortete Fragen rund um die Omni-Channel Strategie, BETTENRID’s Zukunftspläne und über das Geheimnis hinter dem Erfolg des Unternehmens.

Wie sieht das aktuelle Geschäftsmodell von BETTENRID aus?

 

Wir fokussieren uns auf Omni-Channel: So führen wir in München den Flagship Store in der Theatinerstraße, den Multibrand-Store in der Neuhauser Straße sowie das Outlet in Brunnthal bei München und natürlich den Onlineshop bettenrid.de mit allen relevanten Services. Dabei setzen wir genau das fort, was Dr. Günther Rid, seine Mutter Hedwig Rid und seine Großmutter Rosa Zaininger, die Unternehmensgründerin, gemacht haben: Als Spezialist für guten Schlaf in die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren, sowie hochwertige Waren und das beste Ambiente für unsere Kundinnen und Kunden zu bieten. Dafür haben wir in den letzten Jahren sehr viel getan, um am Puls der Zeit zu bleiben. Das sieht man auch in unserem Flagship Store Theatinerstraße, der sich nun neu präsentiert.

Wie geht Ihr bei der Multichannel Strategie vor?

 

Für uns war es maßgebend, schon seit langer Zeit einen Online-Shop einzuführen, der heute gleichzeitig ein zusätzliches Schaufenster und eine eigene Filiale ist. Im Frühjahr 2023 gab es den Relaunch der Onlinepräsenz, mit einem atmosphärischen, cleanen und eleganten Design, das die Luxusprodukte online erlebbar macht. Zudem bieten wir auch eine Online-Terminvereinbarung für unsere Häuser an oder Services wie Click & Reserve, die sehr gut angenommen werden. Es gibt keine einseitige stationäre Sichtweise des Kunden mehr, Omni-Channel ist eine notwendige Voraussetzung für jeden Einzelhändler. Auch Social Media ist Zugang für jüngere Kundengruppen, an denen wir in Zukunft verstärkt arbeiten werden.

Wer ist Eure Zielgruppe und wie erreicht Ihr diese? Wie geht Ihr bei der Sortimentsgestaltung vor?

 

Wir sind dabei, die Trennschärfe der beiden Häuser, die nur wenige Gehminuten auseinanderliegen und damit der Sortimente weiter zu justieren. Unser Flagship Store Theatinerstraße spricht Kunden an, die neben ausgewählten Marken der gehobenen Mitte auch Luxus erwarten. Entsprechend haben wir das Sortiment ausgerichtet. Der Multibrand Store Neuhauser Straße spricht eine etwas jüngere Zielgruppe im mittleren bis gehobenen Segment an. Abgerundet wird das Portfolio mit dem gerade modernisierten Onlineshop, der alle textilen Warengruppen über alle Zielgruppen hinweg anbietet, aber auch beide vereint. Im Shop erfährt man auch alles über unser breites Portfolio im Bereich Betten/Matratzen/Lattenroste und kann online direkt einen Termin mit einem Schlafberater vereinbaren. Wir wissen, dass unsere Kundinnen und Kunden sowohl online wie offline shoppen und sich erkundigen. Beides ist nicht mehr voneinander zu trennen. Neu ist auch ein Outletstore in Brunnthal an der Stadtgrenze zu München, der von Besuchern aus dem Umland sehr gut angenommen wird. Die Chancen sehen wir darin, dass wir für die meisten Zielgruppen im mittleren und gehobenen Sortiment etwas anbieten können.

Wie ist die Logistik bei Euch aufgebaut? 

 

Wir haben ein eigenes Logistikzentrum am unmittelbaren Rand von München, das sämtlichen Warenverkehr abdeckt. Die Ware wird dort ausgezeichnet und chaotisch eingelagert. Sämtliche Kommissionierungsprozesse laufen dort ab, sowohl für E-Commerce, als auch für unsere Häuser.  Die Warenbelieferung der Filialen läuft über Sollmengensteuerung und automatisierten Abverkaufslisten. Wir haben nicht nur ein eigenes Team für den Warenverkehr, sondern auch für die Terminvereinbarung und Lieferung der Betten, Matratzen und Lattenroste an unsere Kunden. Uns ist es besonders wichtig, dass der Kunde von Anfang bis Ende des Kaufprozesses von unseren eigenen Mitarbeitern betreut wird.

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Wie behauptet Ihr Euch auf dem aktuellen Home & Living Markt?

 

Wir betrachten den Markt ganzheitlich. Als Spezialist für guten Schlaf bieten wir unseren Kundinnen und Kunden auch alles für ein behagliches Zuhause, denn gesunder Schlaf und ein schönes Zuhause machen glücklich. Daher umfasst unser Sortiment auch alles für den Wohnbereich wie beispielsweise Wohndecken, Sofakissen, Handtücher, Badematten und Accessoires und das wird sehr gut angenommen. Wir beobachten den Markt und auch die Trends sehr genau. Wir entwickeln beispielsweise gemeinsam mit unseren besten Partnern exklusive Sondereditionen, die nur bei uns erhältlich sind. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch unsere exklusiven Eigenmarken Rid Selection und Rid Essentials, die ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Dabei versuchen wir immer den Focus auf den besten und individuellen Schlaf nicht aus den Augen zu verlieren.

BETTENRID ist ein Traditionsunternehmen mit über 100-jähriger Geschichte. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

 

Wir sehen uns als bestes Bettenfachgeschäft Europas und arbeiten ständig an der Verbesserung des Unternehmens, wie es die Gründerfamilie seit 1916 vorgelebt hat. Zu gutem Schlaf zählen viele Dinge. Nummer 1 sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Ein Fachgeschäft braucht Schlafexperten, denn jeder schläft anders oder hat seine individuellen Wünsche. Wir haben ein wunderbares und vor allem kompetentes Team, die einen wesentlichen Teil unserer Einzigartigkeit ausmachen.

Das Sortiment haben wir in den letzten Jahren weiter geschärft und den Schwerpunkt auf Marken gelegt, die nicht überall zu finden sind. Dazu gehören auch unsere Eigenmarken, die beispielsweise bei Bettwaren 80% des Sortiments ausmachen. Wir kuratieren eine einzigartige Auswahl vieler verschiedener Artikel. Wir haben zahlreiche Services, die in vielen Geschäften nicht mehr zu finden sind: u.a. Waschservice und Füllstation für Bettwaren, Bettencheck zu Hause, Lieferung, Aufbau und Entsorgung beim Bettenkauf mit hauseigenem Team bis hin zum Probeschlafen für Schramm-Matratzen im Brauereigasthof Hotel Aying.

Neu: Rosa’s Lounge – eine Honesty-Bar für unsere Kunden als kleine Hommage an Firmengründerin Rosa Zaininger, die mit Blick auf die Theatinerstraße zum Verweilen einlädt. Wir gehen auf individuelle Wünsche ein – mit unserem Maßatelier für Spezialanfertigungen, einer kleinen Bettdeckenmanufaktur, Stickservice und vielem mehr. 30 % der bei uns verkauften Bettwäsche wird individuell nach Maß gefertigt. Neu: der Personal Shopping Raum für maximale Privatsphäre in exklusivem Ambiente. Auch organisieren wir immer wieder Veranstaltungen zum Thema guter Schlaf wie die Schlaf- und Gesundheitswochen, die im Januar 2024 zum fünften Mal stattfinden. In den beiden Bettenrid Häusern bieten wir in der Zeit wieder ein vielseitiges Programm mit kostenlosen Vorträgen, Workshops erfahrener Mediziner, Gesundheitsexperten sowie Buchautoren zum Thema Schlaf an.

Was waren die bisher größten Herausforderungen und wie wurden diese bewältigt?

 

Bettenrid hat in den letzten Jahren stark in den Umbau investiert, nicht zuletzt um das Profil als Schlaf-Spezialist zu schärfen und sich entsprechend zu positionieren.

Dazu gehörten aber auch strategische Entscheidungen, wie die Schließung unseres Hauses in Frankfurt Ende 2019 oder in den Riem Arcaden 2014.

Die Modernisierung und der Umbau in der Theatinerstraße waren sicherlich die größten Herausforderungen in den vergangenen fünf Jahren. Uns ist es wichtig, im Sinne des letzten Unternehmers und Stifters Dr. Günther Rid zu handeln. Das bedeutet, viel in die Aufenthaltsqualität unserer Kundinnen und Kunden zu investieren. Gleichzeitig haben wir das hervorgehoben, was uns besonders macht als Spezialist für guten Schlaf: die sicher einmaligen Servicebereiche und die außergewöhnliche Sortimentskompetenz in einem modernen Ambiente mit Altbau-Chic.

Was sind die nächsten Zukunftspläne von BETTENRID?

 

Wichtigstes Ziel für uns ist die Customer Centricity oder zu Deutsch: den Kunden mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellen. Auch Social Media ist Zugang für jüngere Kundengruppen, an denen wir in Zukunft verstärkt arbeiten werden. Wir werden künftig noch mehr Veranstaltungen zum Thema guten Schlaf anbieten und die Aufenthaltsqualität unserer Kundinnen und Kunden weiter erhöhen. Langfristige Visionen gibt es meiner Meinung nach nicht, denn dazu ist der Wandel im Augenblick zu stark. Wir werden uns weiterhin auf unsere Stärken konzentrieren, wie das seit über einem Jahrhundert der Fall ist. Wichtig ist für uns, wachsam gegenüber neuen Kundenwünschen oder verändertem Kaufverhalten zu bleiben. Denn wer seine Zielgruppe aus den Augen verliert, nach seinem eigenen Geschmack einkauft oder handelt, ist in der Vergangenheit gescheitert und wird auch zukünftig scheitern.

Wie hat sich “das Geschäft mit dem Schlaf” in den letzten Jahren verändert?

 

Der Markt rund um Schlafgesundheit hat sich sehr verändert und erreicht in den nächsten Jahren die gleiche Relevanz wie der Ernährungs- und Fitnessmarkt. Alles hängt sehr eng miteinander zusammen: Fitness & Bewegung, Stressreduktion, eine ausgewogene Ernährung, Work-Life-Balance und gesunder Schlaf zahlen alle auf die Gesundheit und damit auch auf Leistungsfähigkeit ein. Ein guter Schlaf ist die Grundlage für Wohlbefinden und Ausgeglichenheit. Wie überall gilt, die Routine macht es aus: ein regelmäßiger, gut strukturierter Tagesablauf sowie feste Schlafenszeiten. Der Schlaf wird meiner Meinung nach in Zukunft eine noch viel größere Rolle spielen. Nicht nur bei der immer älter werdenden Gesellschaft, die mit Schlafproblemen zu kämpfen hat. Auch Jüngere legen immer mehr Wert auf Schlafhygiene und guten Schlaf. Jeder ist individuell und entwickelt seine eigenen Gewohnheiten, um Geist und Körper bestens auf die Nachtruhe einzustimmen, jeder schläft anders. Wir möchten uns weiter spezialisieren und viel mehr rund um das Thema guten Schlaf anbieten. Die große Nachfrage nach unseren meist ausgebuchten Veranstaltungen während unserer vor fünf Jahren ins Leben gerufenen Veranstaltungsserie „Schlaf-und Gesundheitswochen“ zeigt uns dies.

Von Lena-Maria Stahl

 

 

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