Zwei Worte reichen, um Lili Vogelsang zu beschreiben: Neugierig und mutig. Die ehemalige Politikberaterin gründete 2022 SENTOU, eine D2C Brand für Intimpflege.
“Neue Dinge zu erschaffen und umzusetzen – das treibt mich an”, lautet das Credo der Jungunternehmerin. So zog Lili Vogelsang zum Beispiel im Alter von 18 Jahren ohne jegliche Sprachkenntnisse nach Frankreich.
Nun der nächste Sprung ins kalte Wasser: “Skin und Selfcare für Down There”, wie die Gründerin es gerne bezeichnet, zu enttabuisieren und in die alltägliche Pflegeroutine einzubauen. “Die Erkenntnis, dass unglaublich viele Menschen Hautprobleme im Intimbereich haben und es dafür gänzlich an Produkten fehlt, war die Initialzündung. Was mich dazu angetrieben hat, aus einer einzelnen Produktidee, dem Intimaftershave, ein ganzes Unternehmen aufzubauen, war jedoch die Erkenntnis, wie schambehaftet der Intimbereich immer noch ist, und die feste Überzeugung, dass wir mit SENTOU dazu beitragen können, dass Menschen sich mit sich selbst und ihrem Körper wohler fühlen.”
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SENTOU: Von der Idee bis zur Entwicklung
Lili Vogelsang fand es paradox, dass man für das Gesicht durchschnittlich 7 Produkte verwendet, jedoch den empfindlichen Intimbereich durch synthetische Unterwäsche, Rasur oder Waxing stark strapaziert, aber nicht pflegt und weitestgehend vernachlässigt. Aus dem Antrieb, das zu ändern, entwickelte sich schließlich die betont genderneutrale Intimpflege-Marke SENTOU, die ihren Fokus eindeutig auf D2C setzt. Zwar sind die Produkte nicht nur im eigenen Onlineshop zu erwerben, sondern auch in einigen Onlinestores in Österreich oder der Schweiz gelistet, doch soll auch in naher Zukunft der D2C Zweig weiter im Zentrum stehen. “Direct to Consumer ist für uns gerade eine absolute Priorität, da wir unsere Kund:innen ganz genau verstehen wollen, bevor wir uns Gedanken über den Retail machen.”
Die Kund*innen spielen auch nicht nur als Endkäufer*innen eine große Rolle, sondern auch schon bei der Produktentwicklung. So wurden im Vorlauf Studien durchgeführt, welche Bedürfnisse der Kund*innen erfüllt werden müssen. Nach den Ergebnissen wurde dann das Produkt – das Intimaftershave, entwickelt. Das Kundenfeedback sowie die Community spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei SENTOU. “Die größten Highlights sind und bleiben das Feedback von begeisterten Kund*innen. Das macht mich jedes Mal unglaublich stolz und glücklich. Learnings gibt es zahlreiche. Das Größte ist vermutlich, dass man selber nie auf all die tollen Ideen kommen würde, die aus der Community kommen und sich zuhören wirklich lohnt!”
Aufmerksamkeit durch Enttabuisierung
Awareness für SENTOU schafft die Gründerin Lili Vogelsang vor allem, indem sie das Tabuthema “Intimbereich” als Marketingstrategie einsetzt. Damit will sie jedoch nicht nur größtmögliche Sichtbarkeit erzeugen, sondern auch aufklären und helfen: “Wir verstehen uns ganz klar als “Empowerment- und Aufklärungs-Brand” und sehen, dass wir Menschen über informative Inhalte sehr gut erreichen.”
Wenn man Lili Vogelsang danach fragt, was sich ihrer Meinung nach in ihrer Branche ändern muss, lautet ihre Antwort klar “alles”. Zum einen fordert sie, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine bloße Marketingstrategie sein sollte. Zum anderen vertritt die Gründerin die Auffassung, dass Schönheitsideale und Geschlechterklischees komplett aus der Kosmetikbranche gestrichen gehören: “Es sollte darum gehen, Menschen ein gutes Gefühl mit ihrem authentischen Selbst zu geben, anstatt – vor allem jungen Frauen – das Gefühl zu vermitteln eine bestimmte Norm erfüllen zu müssen.”
Auch das packt Lili Vogelsang mit SENTOU an. “Wir verstehen uns als genderneutrale Brand. Es war mir als Frau unglaublich wichtig, endlich einmal Schluss mit Themen wie Pink Tax etc. zu machen. Gleichzeitig glaube ich, dass eine Welt, in der Marketing nicht mehr auf toxische Schönheitsideale und Geschlechter-Klischees zurückgreift, für alle – Frauen und Männer – deutlich angenehmer ist.” Die treue SENTOU Community sowie ihre Supporterinnen und Top Business Voices Verena Pausder und Lea-Sophie Cramer geben ihr Recht. Und auch wir schließen uns zu mehr positiver Selfcare gerne an!
Lena-Maria Stahl