Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterführung: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Für ein erfolgreiches Unternehmen, braucht es die richtigen Mitarbeiter*innen mit der richtigen Motivation. Die ersten Schritte herauszufinden, ob ein*e Mitarbeiter*in geeignet ist, sind die Bewerbungsunterlagen und ein Einstellungsgespräch. Wenn die Qualifikationen und Rahmenbedingungen stimmen, scheint der Großteil für viele erledigt zu sein. Gute (Zusammen-)Arbeit erfolgt dann wie von selbst. Das ist allerdings ein bekannter, aber dennoch gerne ignorierter Irrglaube.
Um die Qualitäten der Mitarbeitenden stets herauszuholen, bedarf es vor allem der richtigen Kommunikation, wie Arne Stoschek und Gergely Galamb von Leadership 21 wissen. Leicht entstehen durch falsche Interpretationen Missverständnisse, die langfristig zu einem destruktiven Arbeitsverhältnis führen. Allzu häufig gehen wir als Führungskraft davon aus, bei der Einstellung Fehler gemacht zu haben. Doch meistens liegt es am Verhalten, das (falsch) gewertet wird.
Der schmale Grat zwischen Interpretation und Wirklichkeit
Sowohl als Führungsperson, als auch als Privatmensch interpretieren wir immer das Verhalten unseres Gegenüber. “Eine Interpretation ist immer eine wertende Schlussfolgerung aus der Wirklichkeit”, wie das Leadership 21 – Duo sagt. Doch diese Interpretation muss nicht der Wirklichkeit entsprechen. Als Beispiel führen die Experten Folgendes an:
Ein neuer Mitarbeiter kommt die ersten Male zum Jour fixe immer pünktlich. Ab dem vierten Termin verspätet er sich jedes Mal um ein paar Minuten. Der Vorgesetzte interpretiert dieses Verhalten als respektlos und unzuverlässig. Nach und nach wird jede Handlung des Mitarbeiters negativ interpretiert. Die Wahrnehmung des Vorgesetzten überträgt sich auch auf andere Kolleg*innen und Vorgesetzte, die mit dem Kollegen nicht viel zu tun haben. Das Bild über den neuen Kollegen verschlechtert sich. Die Zusammenarbeit mit ihm gerät in eine Abwärtsspirale. Gute Eigenschaften werden gar nicht mehr wahrgenommen.
Richtige Mitarbeiter*innenführung: Gegen die Abwärtsspirale
Um gegen diese Abwärtsspirale vorzugehen, muss man sich seiner negativ gefärbten Brille erstmal bewusst werden. “Solange du eine eingefärbte Brille siehst, kannst du nicht das ganze Farbspektrum einer Person sehen“, so die Experten. Um den Mitarbeiter und dessen Potenziale also richtig zu sehen, heißt es, sich über die eigene Interpretation bewusst zu werden. Gegebenenfalls die Konversation suchen und sich nach seinem Zuspätkommen zu erkundigen. Denn es wäre möglich, dass dahinter ein anderer wichtiger Termin steckt, der nicht pünktlich enden konnte. Folglich wird das zuerst respektlose Verhalten im Nachhinein anders bewertet.
Es kann viele Gründe für ein gewisses Verhalten geben, das wir ohne Konversation mit der entsprechenden Person entweder negativ oder positiv bewerten. Ein neutrales Gespräch, in dem die eigenen Emotionen hinten angestellt werden, und sich beide Gesprächspartner auf Augenhöhe begegnen, kann also aus der Abwärtsspirale helfen und sowohl sich selbst, den neuen Mitarbeiter, als auch das ganze Team (neu) motivieren.

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Mitarbeiterführung – Welcher Typ bist Du?
Um die Mitarbeitenden richtig zu führen, bedarf es des Bewusstwerdens nicht nur über die eigene Interpretation, sondern auch über sich selbst als Führungskraft. Wie führe ich und wie mache ich das richtig?
Arne Stoschek und Gergely Galamb unterscheiden hier in zwei Führungsstilen, die am häufigsten anzutreffen sind.
- “Der harte Hund”: taff, durchsetzungsfähig, emotionskalt, unnahbar
- “Everybody’s Darling”: verständnisvoll, konfliktscheu, gleichgestellt
Beide Typen sind den Leadership Experten nach nicht geeignet. Ein Chef muss zwar eine Vertrauensperson sein, die mit Mitarbeiter*innen respektvoll umgeht, aber gleichzeitig in Konflikte treten können, um diese effektiv und schnell zu lösen. Der richtige Weg lautet: Empathisches Durchsetzungsvermögen. Um das gut ausüben zu können, musst Du Dich zunächst selbst einordnen, zu welchem Leader-Typus Du eher tendierst. Anschließend kannst Du an Deinen Schwächen arbeiten und entgegensteuern.
Deine drei Keys zur besseren Mitarbeiter*innenführung
Was sind also die wichtigsten Keys, die Du für die richtige Mitarbeiter*innenführung brauchst?
- Werde Dir über Deine Bewertungsbrille bewusst
- Sei weder hart, noch weich – führe mit Respekt und Klarheit
- Kommuniziere ohne Interpretation und lass’ Dich nicht von Deinen Emotionen leiten
Du möchtest mehr über das Thema Leadership erfahren und hilfreiche Tipps finden? Dann sind diese K5 Inhalte genau das Richtige für Dich:
Winning the war for talents. Wenn Mitarbeiter*innen keine Unternehmen, sondern Führungskräfte verlassen – was solltest Du dann tun? Der Kampf um die besten Köpfe der Branche ist längst in vollem Gange. Wie kannst Du die besten Mitarbeiter für sich, Dein Unternehmen und Deine Vision gewinnen? Und vor allem halten? Da der Fisch vom Kopf anfängt zu heilen, setzt Expertin Eva Klein genau hier an: Deinem Management. Deine Persönlichkeit.
In der ersten Ausgabe der K5 TV Serie Leadership Lab mit Host Arne Stoschek, Founder & MD von MINDSET MOVERS, ist sein Mitgründer Jörg Kundrath zu Gast. Das Thema der ersten Session ist “Führung beginnt mit Selbstführung”. Jörg Kundrath erzählt, warum jeder Me-Time braucht und er nach dem Motto lebt “„Family & Business second, me first“.