benuta ist ein aufstrebender Online-Shop für Teppiche aller Art. Damit bedient das Unternehmen noch eine Nische, die sich vor allem während der Pandemie etablieren konnte. Lieferengpässe, wie viele andere aus dem Home & Living Sektor, ereilten benuta nicht. Dank prall gefüllter Lager und Warenbezug aus verschiedenen Ländern konnte das D2C-Business immer performen. Monika Adler, CEO & Co-Founderin von benuta, war auf der K5 X exklusiv im Interview mit der K5 Redaktion und beantwortete Fragen über die Zukunft von benuta, Social Commerce und über soziale Verantwortung von Unternehmen.
Welche Veränderungen erwartest Du in den kommenden zwei Jahren im Online-Handel mit Möbeln- und Wohnaccessoires ganz allgemein?
Wir blicken für uns relativ positiv in die Zukunft. Es war ein großer Shift von offline zu online bemerkbar und ich denke das wird sich auch fortsetzen. Vielleicht wird es im mittelpreisigen Segment etwas schwieriger, aber exklusive Ware wird immer noch weiter verkauft.
Das Home Office der Kund*innen bleibt die nächsten zwei Jahre sehr wichtig. Man war den ganzen Tag zuhause, da sollte es gut aussehen und es war ein wichtiger Lebensmittelpunkt und durch Social Media sind die Leute viel Design-affiner geworden. Das hat ja schon sehr viel verändert. Mittlerweile kennen die Kund*innen die verschiedenen Designs. Skandi, Japandi etc. Design ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden und ich denke, das bleibt dabei. Es will niemand mehr ein 0815 Zuhause haben.
Ihr arbeitet eng mit Influencer*innen zusammen – was sind für Dich die Vorteile des Social Commerce?
Es liegt zum einen in der Reichweite der Influencer, aber auch darin dass wir eigentlich Inhouse gar nicht so viele Bildwelten und Zuhause abbilden können, wie Influencer es können. Wir haben ein großes Fotostudio mit vielen Sets gebaut, aber Inspiration, die für die Kund*innen sehr wichtig ist, ist da einfach noch viel Potenzial. Wir reposten auch viel und zeigen die Teppiche in verschiedenen Szenarien und Bildwelten. Und ich denke, das kommt bei den Kund*innen gut an. Denn mir ist aufgefallen, dass vielen es schwer fällt, sich vorzustellen, wie was aussieht, könnte das passen oder nicht? Und natürlich ist der Einfluss der Influencer nicht zu unterschätzen. Die haben haben ja ihre Fans, die gerne ähnlich eingerichtet sein wollen. Mit Influencer Marketing schlägt man viele Fliegen mit einer Klappe. Ohne, dass jetzt abwertend formuliert haben zu wollen.
benuta engagiert sich sozial und auch Nachhaltigkeit ist ein großes Thema – denkst Du, dass soziales Engagement als Teil des Geschäftsmodells in zukünftigen Gründungen eine größer werdende Rolle spielen wird?
Es ist wichtig, was vom Erfolg zurückzugeben. Und einen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit zu leisten, weil viel Ware wird in Indien handgeknüpft. Da häufig moderne Maschinen fehlen, wie es sie in der Türkei beispielsweise der Fall ist. Dort gibt es moderne Fabriken, da sind kaum Leute beschäftigt, auch mit modernem Arbeitsstandard, genauso wie man sich das hier vorstellen würde. Das ist in Indien häufig nicht so. Wir haben die Fabriken schon länger unterstützt. Vor allem mit Spenden. Dann haben wir uns gedacht, dass wir selber bestimmen, was damit gemacht wird und wir fanden, Bildung extremst wichtig. Weil ein Mangel an Bildung ist genau das, was Leute behindert weiterzukommen im Leben.
Im ersten Coronajahr, als es bei uns so gut gelaufen ist, dachten wir, jetzt müssen wir das machen. Wir hatten jetzt so viel Erfolg gehabt, wir müssen jetzt was zurückgeben. Ich finde es ein tolles Projekt. Es ist nicht nur eine Schule, sondern wir bieten auch ein Programm für die Mütter an. Gerade für Frauen ist es schwer. Die kriegen ja viel seltener Bildung. Und da haben sie die Möglichkeit, sich fortzubilden.
Ich wünschte mir mehr Leute (Unternehmen) würden das machen. Doch viele schließen davor die Augen oder beschränken Nachhaltigkeit nur auf die Umwelt. Das ist aber nicht alles. Nachhaltigkeit ist nicht nur der Planet, sondern auch die Menschen. Das ist ganz wichtig. Zum Beispiel wird der Müll nach Indien geliefert, wo er einfach rumliegt. Und das funktioniert nur, weil die Menschen dort wenig Bildung haben und Systeme korrupt sind. Wenn Leute gebildet sind, dann hilft es, da raus zukommen.
Anmerkung der Redaktion: Bis 2023 will benuta 70% der Ware aus nachhaltigen Materialien beziehen. Seit September 2021 ist der Bau der benuta School in Mowayia gestartet. Mit der Schule wollen sie Kindern und Frauen einen Lern- und Entfaltungsraum bieten und sie damit bei einer besseren Zukunft unterstützen.
Monika Adler sprach zusammen mit ihrem Kollegen und Co-Founder Ali Bagheri auf der K5 FUTURE RETAIl CONFERENCE 2022 über die Unternehmensstrategie von benuta. Du hast den Vortrag verpasst oder möchtest ihn Dir noch einmal angucken? Dann melde Dich im K5 KLUB an!
Monika Adlers Stimme zur K5 X: