Sibilla Kawala ist die Gründerin und CEO von Limberry. Hinter dem Namen steckt ein Onlineshop für Trachtenmoden inklusive eigener Marke. Anders als es vermuten lässt, handelt es sich bei Limberry nicht um ein bayerisches Unternehmen. Nein, die Sibilla Kawala gründete ihre Erfolgsstory in Hamburg. Die Begeisterung für die alpenländische Tracht verdankt sie der Liebe zum “Weltschönsten aller Orte – den Bergen”, wie es auf der Website heißt. Im nachfolgenden Text stellen wir Dir die Gründerin von Limberry näher vor.

 

Ursprünglich kommt Sibilla Kawala aus einem Familienunternehmen für Stahl – In- und Export. Zunächst erschien es ihr auch nicht abwegig, in den Betrieb ihres Vaters einzusteigen. So arbeitete sie nach ihrem Studium auch zwei Jahre dort. Zeitgleich schrieb sie an ihrer Doktorarbeit, die das Thema “Mass customization im Fashion E-Commerce” beinhaltete. Da in diesem Bereich noch wenig Beispiele greifbar waren, kam Sibilla Kawala der Gedanke, selbst einen Onlineshop aufzubauen und Daten für ihre Promotion zu sammeln. 

 

Limberry – Trachten waren nicht vorgesehen

 

Als Sibilla Kawala mit jungen 26 Jahren 2010 Limberry gegründet hat, war der Geschäftskern noch nicht die Trachtenmode. Die ursprüngliche Idee war, dass Kund*innen ihre Kleidung ganz individuell gestalten konnten. 2013 stand die Gründerin allerdings fast vor der Insolvenz. Aufgeben gehört(e) jedoch nicht zu ihren Eigenschaften. 

 

Die Umstrukturierung mit dem Fokus auf Trachtenmode führte Limberry dann in die schwarzen Zahlen. Wie Sibilla Kawala überhaupt auf Trachten kam, lag eher an einem Zufall. Im ursprünglichen Sortiment wurde den Kund*innen ein Dirndl zum Selbstgestalten angeboten. Dieses bekam sowohl von Kund*innenseite, als auch von der Presse die meiste Aufmerksamkeit. 

 

Marktanalyse Dirndl: Ungeahnte Potenziale

 

Daraufhin analysierte die Gründerin den Trachtenmarkt und stellte enormes Potenzial im Premium-Segment fest. Sie nahm all ihren Mut zusammen und setzte alles auf diese eine Karte – mit Erfolg. 2016 folgte der Auftritt bei Die Höhle der Löwen, in der sie Judith Williams und Carsten Maschmeyer für sich gewinnen konnte. Zudem sorgte der TV Auftritt für einen erneuten Boom und eine größere Reichweite. 

 

Man könnte meinen, dass gerade die Pandemie der Genickbruch für viele Trachtenhändler*innen gewesen ist. DAS Event für Trachten – das Oktoberfest – genau wie festliche Anlässe fielen zwangsweise zwei Jahre aus. Doch anstatt, dass sich Sibilla Kawala zurückzieht und Sparmaßnahmen ergreift, wie es die meisten in den vergangenen Jahren machten, skalierte sie hoch. Statt Kurzarbeit und Kündigungen stelle die Gründerin neue Leute ein und schuf neue Positionen. 

K5 MGZN

 

Die erste Ausgabe unseres K5 MGZNs mit Gastbeiträgen von Expert*innen wie Dörte Kaschdailis, Jochen Krisch, Stefan Wenzel uvm, sowie Interviews mit Alexander Graf und Dirk Hörig gibt es jetzt auch zum kostenlosen Download:

 

 

 

Limberry – heute mehr als nur Tracht 

 

Auch das Angebot änderte sich. Der Wunsch, gegen die saisonalen Schwankungen des Trachtengeschäfts vorzugehen, bestand schon länger. Die Pandemie gab dann den finalen Anlass: So wurde das Sortiment mit trachteninspirierter Alltagsmode erweitert. 

 

Sibilla Kawala beweist, dass man es mit viel Herzblut und Durchhaltevermögen schaffen kann. Sie inspiriert mit ihrem Tatendrang andere Frauen und andere (angehende) Gründerinnen.  – Und nebenbei macht die Gründerin Trachten auch außerhalb der Wiesn salonfähig 😉 

 

 

 

Von Lena-Maria Stahl

 

 

AUCH INTERESSANT:

Payment im E-Commerce

“Buy Now Pay Later” im B2B-Bereich & digitales Payment – so sieht die Zukunft der Bezahlung im E-Commerce aus

Die Gründer des Delivery Services alpakas

K5 fragt nach bei … alpakas

Digitalisierung eines Traditionsmarkts - Radimundi

K5 Best Practice: Digitalisierung – Wie radimundi den Münchner Viktualienmarkt online bringt