Dass mit Tierbedarf im Onlinehandel viel Geld zu machen ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. 15,7 Millionen Katzen und 10,7 Millionen Hunde gab es 2020 in Deutschland. Und das Verhältnis zwischen Mensch und Haustier hat sich den vergangenen Jahrzehnten drastisch geändert. Katzen haben eine Verwandlung vom Mäusejäger, der sich selbst um sein Futter kümmert, zum geliebten Familienmitglied hinter sich. Und wurden Hunde vor 50 Jahren noch in Zwingern gehalten und mussten das Haus bewachen, sind sie jetzt der beste Freund des Menschen. Und der soll auch kein “Hundeleben” führen. Generell stehen die vierbeinigen Mitbewohner ihren Menschen beim Lifestyle in nichts nach. Denn nicht nur wir wollen gesund, nachhaltig und individualisiert leben – Bello und Garfield wollen das auch.

 

Für die 26% der deutschen Gesamtbevölkerung, die Katzen halten, und die 21% Hundehalter*innen ist die richtige Ernährung und Pflege ihres Tieres meist enorm wichtig. Deswegen bieten Onlineshops häufig kostenlose Beratungen an, bei denen die Kund*innen erfahren, wie sie Katze, Hund, Reptil oder Kleintier am besten füttern und pflegen. Überhaupt gibt es da einige Unterschiede – barfen ja oder nein? Warum soll plötzlich alles getreidefrei sein? Wer hier hochwertige Produkte mit einer kompetenten Beratung kombiniert, macht schon vieles richtig. Aber auch hier ist weiter Kreativität gefragt – sich von anderen Shops und Produkten abzuheben.

 

Kundenservice wie im Laden nebenan

 

Onlinehändler für Tierbedarf wie Pets Deli bieten sogar drei verschiedene Beratungswege – da ist für Jede*n etwas dabei. Auch der Marktführer Zooplus setzt auf Kund*innenservice und hat gleich zu sieben verschiedenen Tierarten jeweils ein Online-Magazin mit informativen Texten zu den Tieren, die schon mal die eine oder andere Frage beantworten. Zooplus bietet aber nicht nur durch das vielfältige Magazin einen Mehrwert, sondern auch durch Serviceangebote wie den kostenlosen Welpenclub. Außerdem finden Kund*innen auf der Seite die bestbewerteten Tierärzt*innen in ihrer Stadt, und auch alle Tierheime sind verzeichnet.

 

Ein Screenshot vom Zooplus Magazin für den Blogbeitrag "Tierbedarf im Onlinehandel"

 

 

Klug kooperieren

 

Das Start-Up für Tierbedarf LucyBalu setzt auf Kooperationen und hat sich, unter anderem, prominente Unterstützung und gleichzeitig die kritischste Qualitätskontrolle an Bord geholt. Die Münchner sind Partner von Choupette, der Katze des verstorbenen Modeschöpfers Karl Lagerfeld. Die Birma-Katze lebt in Paris und hat einen eigenen Agenten. LucyBalu haben der berühmten Katze eine ihrer Hängematten geschickt, die sie gleich zu ihrem Lieblingsplatz auserkoren hat. Somit wurde Choupette’s Hängematte zur Limited Edition und das Unternehmen konnte eine sehr besondere Kooperation eingehen, die Aufmerksamkeit und Reichweite generiert. Weitere Produkte hat der Shop zusammen mit Claudia Schoemig und mit another brand entwickelt.

 

Screenshot der des Onlineshops für Tierbedarf LucyBalu. Der Onlineshop kooperiert mit der Katze des verstorbenen Chanel Modedesigners Karl Lagerfeld, namens Choupette.

 

Das deutsch-niederländische Unternehmen Dogsmopolitan setzt neben nautischen Themen und Gemütlichkeit für Hund und Frauchen bzw. Herrchen (in das Hyggebed würde sich sicher auch der eine oder andere Mensch gerne kuscheln) auf Influencer-Marketing. Passenderweise werden die junge Frau und ihr Hund mit über 24.000 Followern auf Instagram hier als Petfluencer bezeichnet. Auch mit dem Segeltau-Konfigurator, mit dem Kund*innen sich Halsbänder und Leinen aus Segeltau individuell anpassen und anfertigen lassen können, hat der Shop ein Alleinstellungsmerkmal. 

Screenshot von Dogsmopolitan zu den Petfluencer für den Blogbeitrag "Tierbedarf im Onlinehandel".
Screenshot von Instagram von Petfluencer zum Thema "Tierbedarf im Onlinehandel"

Für die gute Sache

 

Das Mutter-Tochter-Unternehmen Prunkhund kooperiert auf eine ganz andere Art, ist aber nicht weniger glanzvoll. Die Münchner Manufaktur für Hundeleinen, Halsbänder, Decken und viele weitere Produkte, spendet bei jedem verkauften Artikel eine Hunde-Mahlzeit an ihr Partner-Tierheim und gibt immer mindestens einem Pflegehund ein Zuhause, während er auf eine Familie wartet. Ihre Mission ist es, den Stellenwert des Hundes in deutschen Haushalten und global zu erhöhen. 

Wenn der beste Freund wegen des Futters erkrankt, verzweifeln Herrchen und Frauchen schon mal. Oder sie gründen ein Unternehmen und stellen Hundefutter aus frischen und hochwertigen Zutaten selbst her. Bei Mr. Fred wird das Futter in der Tetra-Recart-Packung dampfgegart. Für die Entwicklung des Premiumfutters haben sich die Gründer*innen die Expertin für Hundeernährung Dr. Susan Kröger ins Boot geholt. Neben hochwertigen Produkten setzt Mr. Fred auf Social Selling über Instagram und Facebook. Unter #mrfreddogs posten Kund*innen des Shops Bilder ihrer Hunde mit dem Futter.

 

Den Unterschied machen

 

Shops wie Kater Kasimir setzen auf Nachhaltigkeit – die Katzenspielzeuge sind aus natürlichen Materialien und selbst gebastelt. Das Versprechen: keine gesundheitsgefährdenden Stoffe, hohe Qualität und faire sowie umweltfreundliche Produktion. Das trifft den Zeitgeist. 

 

Bei mein-haustier.de finden Kund*innen, neben interessanten Infos zu ihren Tieren, die Rubrik “Urlaub”. Hier lassen sich mit wenigen Klicks hundefreundliche Ferienhäuser in Deutschland, Italien, Kroatien und weiteren europäischen Ländern finden und buchen. 

 

Großes Potenzial steckt auch im Markt für Tierbekleidung und Luxusartikeln. Gerade für Hunde gibt es von Kleider, über T-Shirt, bis hin zu Hundekostümen ein großes Interesse seitens der Halter*innen. Auch mit Sonnenbrillen und Strohhüten können Hunde gestylt werden. 

 

So wie die Online-Kund*innen bei Kleidung, Kosmetik und Home-Deko immer mehr auf Nachhaltigkeit und hohe Qualität achten, so sind ihnen diese Werte auch beim Haustierbedarf wichtig. Das haben die Händler und Marken erkannt und für sich genutzt. Die Shops werden dabei (notwendigerweise) immer kreativer und auch exklusiver . Und behalten damit recht: Der Online-Markt für Tierbedarf- und Futter wächst seit Jahren – alleine von 2019 auf 2020 gab es einen Umsatzzuwachs von 705 Millionen Euro auf 822 Millionen Euro. Die Corona Pandemie hat die Beliebtheit der tierischen Weggefährten nochmal in die Höhe getrieben, weshalb der digitale Tierbedarf auch in Zukunft noch eine Rolle spielen wird.

 

Von Carolin Fest

 

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