Ein Gastbeitrag von Kai Rövenich, Co-Founder BTBverse
Der Kryptomarkt befindet sich in einer kritischen Phase: getrieben durch höhere Zinsen und Skepsis gegenüber der Technologie sind die Anforderungen an neue Produkte weit höher als noch vor einem Jahr. Diese müssen echte Probleme lösen und einen bedeutenden Mehrwert schaffen. Das ist heute deutlich leichter als noch vor einem Jahr: höhere Skalierbarkeit, bessere Nutzererfahrung und mehr regulatorische Sicherheit machen den Weg frei für massentaugliche Anwendungsfälle. Wollen Händler hier eine gestaltende Rolle einnehmen, müssen sie jetzt aktiv werden.

Höhere Anforderungen an Produkte und starker Fokus auf Nutzen

Spätestens seit der Pleite der Krypto-Börse FTX befinden wir uns im Krypto-Winter. Die Kurse sind seit ihrem Höhepunkt vor etwa einem Jahr um mehr als 50% gefallen (https://coinmarketcap.com/charts/). Diese neue Phase geht mit einem fundamentalen Wandel der Marktattitüde einher: während die Hypephase vor allem von FOMO (Fear of missing out) geprägt war, einhergehend mit großen Versprechen zukünftiger Revolutionen, wird heute der ganze Sektor in Frage gestellt. Greifbarer Nutzen war in 2021 selbst für große Finanzierungsrunden eher nebensächlich, riesiges zukünftiges Potential reichte aus. Heute sind Wagniskapital-Finanzierungen für neue Projekte stark eingebrochen: im Q3 lag das Volumen bei etwa 50% des Vorjahresquartals (https://news.crunchbase.com/business/web3-funding-crypto-blockchain-a16z/).

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Diese neue Phase geht auch mit neuen Anforderungen an neue Produkte einher. Der Fokus liegt nicht mehr darauf, Dinge zu tun, nur weil sie technisch möglich sind oder einfach bestehende Infrastruktur in dezentral nachzubauen. Die Messlatte liegt da, wo sie für alle anderen Produkte auch liegt: es müssen real existierende und schmerzhafte Probleme 10x besser (oder 10x günstiger) gelöst werden, als durch existierende Alternativen.

Sinkende Kosten, verbesserte Nutzererfahrung und regulatorische Klarheit

Das war noch in 2021 nur sehr schwer möglich. Zum einen waren die Kosten zu hoch: während die durchschnittlichen Kosten für die Erstellung eines NFT auf der Ethereum Blockchain im Mai 2021 bei durchschnittlich €70 lagen, waren die Kosten Mitte November 2022 ca. €0,32. Je nach Konfiguration liegen die Kosten sogar deutlich niedriger, mittelfristig sind Grenzkosten von nahe 0 absehbar.

Das zweite, heute noch existierende, Hindernis ist die Verbreitung der Technologie in der breiten Masse. Größtes Hindernis ist hier vor allem die Nutzererfahrung. Diese hat sich deutlich verbessert, die Installation einer Wallet (https://metamask.io/, https://rainbow.me/) dauert nicht viel länger als die Einrichtung einer E-Mail Adresse. Nach dem Einstieg von Meta (https://about.fb.com/news/2022/05/introducing-digital-collectibles-to-showcase-nfts-instagram/) liegen Initiativen von Alphabet und Apple nahe (z.B. Integration von Wallets in OS).

Ein drittes Hindernis ist die regulatorische Unsicherheit, die den Einstieg von etablierten Playern bisher verzögert hat. Mit MiCa (Markets in Crypto Assets) hat der EU Rat bereits sein Framework verabschiedet, die Zustimmung des Parlaments sollte nächstes Jahr folgen (https://www.coindesk.com/policy/2022/11/04/eu-delays-vote-on-mica-crypto-legislation-until-february/). Vor dem Hintergrund von Skandalen wie um die Krypto-Börse FTX ist ein solcher Rahmen dringend notwendig, um Glaubwürdigkeit herzustellen und die schlimmsten Exzesse zu verhindern (die auch in herkömmlichen Finanzmärkten durchaus vorkommen – siehe Immobilienkrise in 2008).

Warum sich E-Commerce Händler jetzt schon positionieren sollten

Mit dem Wegfallen dieser Hindernisse ist der Weg frei für massentaugliche Anwendungsfälle. Das Potential der Technologie für völlig neue Nutzererfahrungen führt zu großen Vorteilen für frühe Anwender. Das gilt auch für E-Commerce Händler – wer hier früh dabei ist, hat einen klaren Vorteil gegenüber anderen Händlern. Zum Beispiel kann ein NFT Drop nach dem Check-out mit der Hilfe spezialisierter Anbieter unkompliziert in den Store integriert werden. Daher ist jetzt die richtige Zeit, an der zukünftigen Positionierung der Marke im Web3 zu arbeiten.

Kai Rövenich Web3

Zur Person:

Kai Rövenich ist Mitgründer bei BTBverse, einem Web3 Technologie-Anbieter für E-Commerce Händler. BTBverse ermöglicht es Händlern, ihre Community mit Blockchain-basierten Loyalty-Programmen zu belohnen und Kooperationen zwischen Händlern und anderen Community-Teilnehmern zu erleichtern. Mehr Infos unter www.btbverse.xyz

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