Das Jahr neigt sich dem Ende und die Rückblicke auf 2022 beginnen. Was hat sich dieses Jahr im E-Commerce getan? Der Onlinehandel erlebte während der Corona-Jahre 20/21 einen nie dagewesenen Boom. Für 2021/22 sahen die Prognosen allerdings ernüchternd aus. Der Händlerbund hat nun einen Branchenreport herausgebracht, der die Jahre 2021/2022 im Hinblick auf den E-Commerce durchleuchtet hat.
Branchenreport: Wie geht’s den Händlern?
Laut dem Branchenreport des Händlerbunds bestätigt sich die allgemeine Annahme, dass die euphorische Stimmung der Corona-Jahre abgenommen hat. Während die Zufriedenheit der befragten Händler 2020 nie da gewesene optimistische 85% betrug, nahm sie in der vergangenen Zeit rapide ab. Nur noch 70% der Händler sind mit der aktuellen Lage zufrieden.
Was sind die Gründe?
Nach dem Händlerbund gibt es für die Ernüchterung dreierlei Gründe: Lieferengpässe, sinkende Umsätze und eine getrübte Perspektive. 56% der Online-Händler kämpfen mit Lieferengpässen und fast die Hälfte spürt den Konkurrenzdruck. Das sorgt nach dem Branchenreport für 37% der Befragten für einen negativen Blick auf die Zukunft.
Doch nicht nur die wirtschaftliche Lage ist laut dem Händlerbund für die trüben Aussichten verantwortlich. Auch Gesetzesänderungen belasteten die Händler vielseitig. Zum einen wurden die Bestimmungen für die Verwendung von Cookies geändert, eine Einwilligung von Kundenseite ist notwendig geworden. Zum anderen wurden durch neue rechtliche Grundlagen die Verpackungsgesetze verschärft. Verpackungsmüll soll vermieden und die Recyclingquote erhöht werden. Auch sind Händler nun gesetzlich verpflichtet, Elektro-Altgeräte anzunehmen. Zudem machten steuerrechtliche Reformen dem Handel zu schaffen. Zwar kamen die Änderungen den Anbietern entgegen, doch gaben die Befragten des Händlerbundes an, dass die administrativen Aufgaben sie beschäftigten.
Was sind die Ursachen?
Nicht nur die Post-Corona Zeit ist für das Stimmungstief verantwortlich, auch der Ukraine-Krieg ist ein wesentlicher Auslöser für die allgemeine Ernüchterung. Ressourcenmangel und Produktionsstopps haben sich verschärft, was die Händler weiter enorm unter Druck setzte. 61 % der Befragten sehen sich laut Branchenreport unmittelbar von den Auswirkungen des Krieges betroffen. Die Aussicht auf Entspannung ist zudem nicht absehbar.
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Nachhaltigkeit: Ein erfreulicher Trend
Doch die Jahre 2021/22 waren nicht nur schlecht. So ist zum Beispiel ein Rückgang der Retouren zu sehen, wie der Händlerbund herausgefunden hat. 20% der befragten Unternehmen gaben 2021 an überhaupt keine Retouren zu haben, während es in den Jahren zuvor nur knapp 12% waren. Insgesamt bildet sich der Trend der Nachhaltigkeit weiter ab. Und das nicht nur wegen der Gesetzesänderung. Ganze 79% der befragten Teilnehmer gaben an, dass Nachhaltigkeit eine zentrale Bedeutung in ihrem Tagesgeschäft hat. Rund 63% haben bereits im Hinblick auf Verpackungen Veränderungen eingeleitet.
Alle weiteren Infos plus detaillierte Berichte findest Du kostenlos im aktuellen Branchenreport des Händlerbunds.