Mit dem Siegeszug der Food & Delivery Branche seit 2020 hat sich die E-Food-Landschaft nachhaltig und langfristig verändert. Weltweit schossen Unternehmen und Geschäftsmodelle wie Pilze aus dem Boden. Anbieter kamen, gingen, feierten Erfolge und erfuhren Rückschläge. Gerade in urbanen Räumen ist die Auswahl an Food & Delivery Anbietern groß, um nicht zu sagen riesig. Und inzwischen stellt sich nicht mehr die Frage, was da noch kommt, sondern vor allem die Frage, wer sich über Wasser hält – und wer das Zeug zum unangefochtenen Marktführer hat.
Sie kamen, sie sahen, aber wer bleibt?
Die in Frage kommenden Kandidaten findet man dabei weniger auf dem nationalen als auf dem internationalen Parkett. Zwar haben sich Anbieter wie Knuspr, Picnic oder Flink eine gute Position auf dem deutschen Markt erarbeitet und neue Standards gesetzt. Doch zum Spitzenreiter à la Amazon reicht es (noch) nicht.
In der Pole Position behaupten sich nämlich aktuell die weltweit operierenden Player. Gerade DoorDash zieht mit einem Jahresumsatz von 53 Milliarden Dollar an anderen Food & Delivery Größen vorbei. Damit sind DoorDash und auch Mitbewerber Delivery Hero die wahrscheinlich nächsten 100 Milliarden Dollar Player. Diese Ansicht teilen auch führende E-Commerce-Experten wie Jochen Krisch (Exciting Commerce).
DoorDash verfolgt dabei einen klaren All-in-One-Ansatz. Der E-Food-Anbieter aus San Francisco ist in europäischen Märkten durch Wolt vertreten und hatte bereits im Herbst 2021 Anteile an Flink übernommen. In einer Pressemitteilung Mitte Januar 2023 verkündete Wolt: “Unser Ziel ist es, zur App für alles zu werden. Und das beginnt natürlich mit einem vielfältigen Angebot an Lebensmitteln auf der Wolt-Plattform.”
Das Amazon, wo Amazon nicht liefert
Denn die E-Commerce-Größe aus Seattle hat den Lebensmittelhandel nicht für sich erobert, weder online noch offline. 16 Jahre nach der Gründung von Amazon Fresh im Jahr 2007 hat sich das Unternehmen nicht so in der Food & Delivery Branche positioniert wie erwartet (und erhofft).
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Die Marktführung in der Food & Delivery Branche wurde also noch nicht endgültig beansprucht. Doch DoorDash und auch Delivery Hero haben die Spitzenposition fest im Blick. Besonders die Übernahme von Wolt durch DoorDash im Jahr 2021 ermöglichte dem Unternehmen aus Kalifornien die Erschließung von 23 neuen Märkten innerhalb kürzester Zeit.
Und mit einer Präsenz in insgesamt über 70 Ländern spielt auch Mitbewerber Delivery Hero schon weltweit eine bedeutende Rolle im Online-Lebensmittelhandel. Der E-Food-Anbieter hat bis 2030 Großes vor: ein GMV von mindestens 200 Milliarden Euro und die Pole Position in der Food & Delivery Branche sind nur zwei der langfristigen Ziele des Unternehmens aus Berlin.
Die Konkurrenz hat nicht geschlafen
Mit ihrem beispiellosen Höhenflug hatte die E-Food-Branche ohnehin eine gute Chance auf die Geburt eines Marktführers. Eine nicht durch den üblichen Verdächtigen besetzte Spitzenposition hat den Raum für andere Player und Modelle geschaffen. Und dieser Raum wurde eifrig genutzt. Sowohl DoorDash als auch Delivery Hero haben ihr Umsatzvolumen seit 2019 um über 500% gesteigert. Die nächsten 100 Milliarden Größen werden also zumindest in Food & Delivery nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Von Katrin Grieser